Do It Yourself: Buch im Selbstverlag veröffentlichen
Buch an einen Verlag schicken
Das standardmäßige Vorgehen, ein Buch zu schreiben, das Manuskript Korrektur lesen lassen oder ein Lektorat zu beauftragen und es schließlich einem Verlag anzubieten, ist vielen Autor*innen zu zeitintensiv. Viele schrecken auch vor den hohen Selbstkosten zurück, die der Verkaufspreis, an dem der Verlag schließlich auch noch mitverdient, nur selten entschädigt.
DIY-Trend in vielen Bereichen der Kultur
Andere kulturelle Bereiche wie die Musik machen es vor: Während ein Plattenlabel inkl. Studio und Produzent*in bis vor ein paar Jahren noch die einzige Möglichkeit der Veröffentlichung von Musik war, ist es heute durch Home Recording und das Internet mit Plattformen wie YouTube und Spotify ein Leichtes, Musik in Eigenregie zu produzieren und zu veröffentlichen. Beispiele wie Billie Eilish zeigen, dass dies sogar im großen Stil möglich ist und es nicht auf dem Indie-Singer-Songwriter-Status bleiben muss.
Dieser Trend lässt sich unter der Prosumer-Bewegung verbuchen, ein Begriff von Alvin Toffler, der Konsument*innen bezeichnet, die gleichzeitig zu Produzent*innen werden. Diese Entwicklung haben wir vor allem dem Internet zu verdanken. Auch der Literaturbereich profitiert davon.
Lohnt sich die Veröffentlichung im Selbstverlag?
Natürlich ist auch dieser Weg nicht nur rosig: Wer sich dazu entschließt, selbst zu verlegen, hat zwar größere Freiheiten in Bezug auf den Inhalt, die Festlegung des Titels und des Coverdesigns, den Preis und das Marketing, hat aber mit diesen Dingen auch mehr Arbeit.
Daher sollten Autor*innen, die im Selbstverlag publizieren wollen, viel Ehrgeiz und Disziplin mitbringen und unternehmerisch handeln können. Dazu gehört auch die Entscheidung, beispielsweise andere Freelancer mit dem Coverdesign oder einen Lektor mit der Korrektur des Manuskriptes zu beauftragen, was wiederum Kosten mit sich bringt, oder ein Multitalent zu sein und all diese Aufgaben selbst zu übernehmen.
Außerdem sollte zuvor schon ein gutes Netzwerk oder sogar ein gewisser Bekanntheitsgrad der Person, des Themas oder der Produkte vorhanden sein. Wer als Texter auf Instagram bereits eine große Anzahl an Followern hat oder mit Kochvideos erfolgreich auf YouTube ist, hat dafür die besten Voraussetzungen. So kann das Buch gezielt vermarktet werden und findet mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Abnehmerschaft.
Ist noch kein Netzwerk vorhanden, ist ein klassischer Fachverlag möglicherweise doch die bessere Variante, da, zumindest renommierte Verlage, bereits ein Standing haben und unbekannte Autor*innen von dem Namen ihres Verlags profitieren.
Welche Schritte sind für die Gründung eines Selbstverlags nötig?
Gerade Deutschland ist für sein hohes Maß an Bürokratie bekannt und davon ist auch der Literaturbereich nicht verschont. Neben einem Namen ist es also auch nötig, eine Rechtsform festzulegen und diese im Handelsregister eintragen zu lassen, einen Buchtitel zu finden und diesen rechtlich schützen zu lassen, eine ISBN zu bestellen und das Buch, sobald es denn fertig ist, im Verzeichnis lieferbarer Bücher eintragen zu lassen.
E-Book veröffentlichen – ganz ohne Verlag
Wer sich sowohl den Weg über einen klassischen Verlag als auch die Gründung eines Selbstverlags sparen möchte, kann sich auch überlegen, in den Markt der E-Books einzusteigen. Hier sind die Barrieren und Selbstkosten noch geringer. Mit Diensten wie Amazons CreateSpace wird auch die Veröffentlichung erleichtert.