Frankfurter Buchmesse trotzt Corona
Das Leid der Leipziger Buchmesse
Vor gerade einmal vier Monaten war es noch fraglich, ob Leipzig die Buchmesse abhalten sollte oder nicht. Es war eine Zeit geprägt von Unwissenheit um eine uns fremde Situation. Corona hatte Einzug gehalten und die Gesundheit der Menschen rückte verständlicherweise ins Zentrum. Die finanzielle Gesundheit der Verlage musste jedoch sehr darunter leiden. Insbesondere die kurzfristige Absage der für im März angesetzten Buchmesse war ein herber Rückschlag für das gesamte Verlagswesen. Mittlerweile weiß man aber auch, dass die Messe nur aufgeschoben und nicht aufgehoben wurde. Nächstes Jahr soll sie dann vom 18. - 21. März stattfinden. Dennoch war die Angst, dass die Frankfurter Buchmesse nun dasselbe Schicksal ereilen sollte, groß.
Frankfurt liefert Lösungen
Es dürften endlose Debatten gewesen sein, ob es sinnvoll ist, eine Großveranstaltung wie die Book Fair abhalten zu können. Ein Konzept musste entwickelt werden und wurde es auch. Das Maß aller Dinge soll dieses Jahr das digitale Medium sein. Im Zusammenhang mit dem immer noch ungeahnten Ausmaß der Pandemie, wird die Buchmesse ein großes digitales Rahmenprogramm liefern. Kontaktloser Einlass und eine Erweiterung der Ausstellungsflächen sind dabei nur die kleineren und erwartbaren Folgenhandlungen.
Das Buch-Business soll aufrechterhalten werden und mit den digitalen Themenwelten sowie virtuellen Meetings bereichert werden. In der offiziellen Presseerklärung der Frankfurter Buchmesse spricht man von einer “coronabedingten Sonderedition mit zukunftsweisenden digitalen Formaten”. Neben den Messetagen findet die Ausstellung auch eine Woche lang virtuell statt.
Immer noch fraglich wird jedoch bleiben, ob der diesjährige Ehrengast Kanada sich der angepassten Situation annimmt.
Grundstein für eine Neuausrichtung?
Die Frankfurter Buchmesse bringt mit diesem Konzept nicht nur Anpassungen ans Tageslicht, welche der Verbreitung des Virus entgegenstehen sollen, sondern findet dabei auch Wege, welche die Gestaltung von derartigen Events ermöglichen.
Insbesondere bleibt es interessant zu verfolgen, ob vielleicht auch die Scheu gegenüber den digitalen Medien verloren geht. Eine Branche, die so sehr geprägt vom Printwesen ist, öffnet, wenn auch gezwungenermaßen ihre Tore. Bereits in den letzten Wochen wurde es ersichtlich, dass die Kreativ-Industrie immer neue Wege durch die Krise findet. Wie die Zukunft des geschriebenen Wortes aussehen und ob man vielleicht erste Anzeichen mit der Frankfurter Messe erahnen kann, bleibt abzuwarten.