Qualitätsjournalismus hoch im Kurs – Google kauft ein

Dass Journalismus ein wichtiges Kulturgut ist, steht außer Frage. Immer mehr erwächst jedoch im Wandel durch die Digitalisierung ein Druck auf die Verlagshäuser. Nun mischt der Online-Riese Google mit.
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Erstellt von LAS-Redaktion vor 4 Jahren

Digitalisierung und Verlagswesen – Ein ungleiches Paar?

Ein Dauerbrenner der heutigen Zeit – in Form der Digitalisierung – steht dem Printwesen gegenüber. Ungleicher könnten die Kontrahenten nicht sein. Man könnte fast sagen „digital vs. analog“. Innerhalb der letzten Jahre kam daher immer wieder die Frage auf, ob Bücher aussterben. Insbesondere die Corona-Pandemie hatte vielerlei Printhäuser in die Knie gezwungen. Viele Betriebe, auch innerhalb der klassischen Printmedien, mussten von heute auf morgen ganze Prozesse umstellen. Manche sind schon den ersten Schritt gegangen und hatten Formate in Teilen digital bereitgestellt, doch selbst hier war die Hürde noch groß.

Ein weiterer Einflussfaktor, der nicht außer Acht gelassen werden darf, ist das Internet. Es hat sich ein Standard in den Köpfen der Menschen etabliert, was die Bereitstellung von Nachrichten betrifft. Das Schreckensgespenst trägt den Namen Paywall. Eine Bezahlschranke, welche viele Verlagshäuser für speziell recherchierten Content und gewisse Formate eingeführt haben. Denn auch im Verlagswesen kann man nicht von Luft und Liebe leben. Daher ist es erst einmal abschreckend, wenn man es doch gewohnt ist, dass man frei zugänglich, alles was auf der Welt geschieht, erfahren kann. Ein Trostpflaster bleibt jedoch, dass der Anspruch an qualitativ hochwertigem Journalismus – vor allem in prekären Zeiten – weiterbesteht.

Google: Die digitale Arche Noah für Verlagshäuser

Ein jahrelanger Streit scheint nun der Vergangenheit anzugehören. Google bietet mit „Google News“ seit Jahren einen Service an, welcher News von sämtlichen Quellen zusammenträgt. Die Zahlung von Nutzungsgebühren bezüglich der Verwendung von Inhalten auf Google News war lange fraglich. Nun geht der Tech-Riese einen großen Schritt auf die Presse zu. In einem Blogbeitrag von Google meldet sich der Produktmanager Brad Bender wie folgt zu Wort:

Eine vitale Verlags- und Nachrichtenbranche war vermutlich nie wichtiger als heute, in einer Zeit, in der Menschen nach Informationen suchen, auf die sie sich inmitten einer globalen Pandemie oder angesichts der jüngsten Proteste gegen Diskriminierung verlassen können.

Mit diesen Worten wurde eine Initiative vorgestellt, welche Unterstützung an die Pressehäuser liefern soll. Google kündigt an, künftig mit dem Erwerb von Lizenzen an qualitativ hochwertigen Inhalten, Nutzer über die neusten Themen zu informieren.

Zunächst ist das Projekt in einer Testphase für Deutschland, Australien und Brasilien. Im deutschen Raum wurden mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dem SPIEGEL, der ZEIT, der Rheinischen Post und dem Tagesspiegel erste Partner gewonnen.

Mehrwert der Leser*innen im Fokus

Mit dem Programm wird ein deutliches Zeichen gegen die Welle der Fake News und der raschen Verbreitung von Inhalten gesetzt. Auch die Paywall, welche auch die ein oder andere Privatperson abschrecken könnte, wird dadurch zum Bröckeln gebracht. Denn auch sonst kostenpflichtige Inhalte werden im Rahmen des Programms in Teilen übernommen. Die genaue Abstimmung wird wahrscheinlich im Kreis der beteiligten Medienhäuser fallen. Was jedoch feststeht, ist die Tatsache, dass Rezipient*innen im Mittelpunkt stehen und Google mit diesem Vorhaben einen Beitrag zur Digitalisierung des Verlagswesens leistet.

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