Lohnt sich der Masterabschluss?
Etwa 80 Prozent aller Bachelorstudenten verlängern ihr Studium, um an einen Masterabschluss zu gelangen. Vor allem die Chancen beim Berufseinstieg scheinen vielen damit günstiger gesetzt.
Auch 10 Jahre nach der Einführung der Bologna-Reform befinden sich manche Unternehmen bei der Wahl gut ausgebildeter Berufseinsteiger noch in einer Eingewöhnungsphase. Es braucht wohl etwas Zeit, bis sich das Modell vollständig etabliert hat. Dennoch liegen bestimmt Vorteile des Masterabschlusses auf der Hand.
Immer noch sehen manche Betriebe den Bachelorabschluss kritisch. Rund 2000 Unternehmen wurden bei einer Online-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) über ihre Erwartungen an die Hochschulabsolventen befragt. Nur 16 Prozent sahen Bachelorabsolventen als gut vorbereitet für den Arbeitsmarkt an.
Akademische Vorteile
Auch für Studierende gibt es viel Gründe, ihr Studium auszuweiten, denn der Master gilt für viele, nach wie vor, als Sprungbrett in die Karriere. Der Aspekt der persönlichen Weiterentwicklung und Selbstfindung in der Berufswahl wird oft übersehen. Es kann aber, vor allem im Studium, ausschlaggebend für den zukünftigen beruflichen Werdegang sein. Ein schneller Studiengang bietet kaum Zeit sich mit eigenen Talenten auseinanderzusetzen, geschweige diese auszuformen. Der Masterstudiengang gibt einem die Möglichkeit seine Interessen zu vertiefen und sich mit seinen persönlichen Eignungen besser zu befassen.
Durch die Kombination von bestimmten Fächern und dem Setzen spezifischer Schwerpunkte, kann man sich in verschieden Richtungen spezialisieren, um somit zu einem qualifizierten Experten auf einem bestimmten Fachgebiet zu werden. Dadurch entspricht man einem breiteren Anforderungsprofil, was die Chance auf eine Einstellung deutlich steigert.
Vor allem mit einer Praxisphase zwischen dem Bachelor und Master Studiengang kann man, zusätzlich zu seiner akademischen Laufbahn, seine Teamfähigkeit, Belastbarkeit und Praxisnähe ausarbeiten.
Finanzielle Vorteile
Zu den akademischen Vorteilen sind für viele ebenfalls die finanziellen ausschlaggebend. Beim Berufseinstieg verdienen Master-Absolventen rund 13 Prozent mehr. Mit zunehmender Berufserfahrung kann dieser Lohnunterschied sogar auf 30 Prozent steigen.
Master-Absolventen können meistens Traineeprogramme überspringen. Viele Arbeitgeber stellen den Masterabschluss mit einem Diplom- oder Magister-Absolventen gleich und verlassen sich direkt zu Anstellung auf gute fachliche Qualitäten.
So ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Berufseinsteiger mit Master-Abschluss eher eine Führungsposition als Bachelor-Absolventen erreichen. Die heutigen Führungskräfte haben einen Diplom-Abschluss. Die Bilanzen der letzten Jahre waren ernüchternd, sodass das Vertrauen in den Bachelor noch gering scheint. Die dreijährige Ausbildung scheint vielen nicht fundiert oder umfangreich genug. Wer Karriere machen will, profitiert in diesen Riegen von einem Master-Abschluss.
Im Vergleich zum Bachelorstudiengang überwiegen im Masterstudium noch viele Vorteile. Vor allem durch das Anlernen eines individuell angepassten Jobprofils steigert man seinen Wert auf dem Arbeitsmarkt deutlich. Durch gesteigerte fachliche Qualitäten profitiert man nicht nur von einem höheren Einstiegsgehalt, sondern kann auch auf mehr Eigenverantwortung und Vertrauen auf die eigene Kompetenz rechnen.