Kreatives Schreiben

Was ist kreatives Schreiben? Welcher Ansatz steckt dahinter? Wie und wo können Interessierte kreatives Schreiben lernen?

Kreatives Schreiben
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Erstellt vor 6 Jahren
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Kreatives Schreiben ist ein Sammelbegriff, der seit den 1980er Jahren breit verwendet wird. Kreatives Schreiben kann unter anderem verstanden werden als Teil der Schreibausbildung für Schriftsteller, ebenso wie als therapiebegleitende Möglichkeit, sich selbst auszudrücken.

Er beschreibt die Auffassung, dass Schreiben ein Handwerk ist, das von jedem erlernt werden kann. Darunter werden verschiedene Konzepte verstanden, mit denen Schreiben auch Nicht-Schriftstellern zugänglich gemacht werden kann. Im Vordergrund steht dabei zunächst nicht, einen publikationsreifen Text als Endprodukt zu verfassen.

Kreatives Schreiben: Methoden

Im Gegenteil: Diesem dadurch entstehenden Druck, etwas Verwertbares zu schreiben, stellen sich die Ansätze und Methoden zum kreativen Schreiben entgegen. Ihnen geht es darum, werdende Autoren bei ihrem Prozess zu begleiten und durch Übungen Schreibblockaden abzubauen.

Im Mittelpunkt steht beim kreativen Schreiben der Prozess des Schreibens und des kreativen Denkens. Hierbei finden sich viele Übungen, die darauf abzielen, die eigene Wahrnehmung zu schulen und in Rohentwürfen zunächst alles ohne eine Zensur oder Bewertung zuzulassen. Das Paradoxe bzw. die Herausforderung bei Kursen zum kreativen Schreiben besteht also darin, mit Anleitungen einen Rahmen zu schaffen, in dem etwas Nicht-Angeleitetes, Nonkonformes entstehen kann.

Ursprünge des Kreativen Schreibens

Zuerst wurde "Kreatives Schreiben" als "Creative Writing" an amerikanischen Universitäten in Seminaren angeboten. Kreatives Schreiben wurde eingeführt, um literaturwissenschaftliche Studiengänge wieder mit einem Praxisbezug zu versehen. Seit den 1970er Jahren hat sich die Einbindung von Kursen im kreativen Schreiben an amerikanischen Universitäten verstärkt und ist zu einem etablierten Bestandteil geworden. Auch bekannte Autorinnen und Autoren wie F. Scott Fitzgerald, J. D. Salinger und Susan Sontag haben Kurse im kreativen Schreiben besucht. Zahlreiche Handbücher machen das Konzept und Übungen auch anderen interessierten Schreibenden zugänglich.

In Deutschland ist die Integration in die Hochschulen verzögert passiert. Dies hängt mit der deutschen Genieästhetik zusammen, nach deren Auffassung schriftstellerisches Schreiben nicht erlernbar ist, sondern nur von Genies ausgeführt werden kann. Dementsprechend lag der Fokus an Schulen und Universitäten lange auf einem analytischen Blick auf Sprache und Literatur.

Wer kann Kreatives Schreiben lernen?

Kreatives Schreiben kann jeder lernen. Da es beim kreativen Schreiben vor allem um den Prozess geht, ins Schreiben zu kommen, ist dies für jeden erlernbar. Darauf aufbauend gibt es Übungen, die kreatives Denken und Schreiben methodisch trainieren.

Wie kann man Kreatives Schreiben lernen?

Mittlerweile bieten einige Universitäten Kurse oder Studiengänge im Bereich des kreativen Schreibens an. Allen voran das Deutsche Literaturinstitut in Leipzig, das seit 1995 Schriftsteller ausbildet. Breiter aufgestellt sind die Studiengänge an der Universität Hildesheim, die neben Literarischem und Kreativem Schreiben auch eine kulturjournalistische Komponente anbietet.

Auch an Fernuniversitäten können Kurse im kreativen Schreiben gebucht werden. Wer in der Nähe eines Schreibzentrums oder einer Schreibwerkstatt wohnt, kann sich in Kursen im kreativen Schreiben mit Gleichgesinnten austauschen. Auch viele Volkshochschulen bieten regelmäßig Kurse im kreativen Schreiben an. Auch dabei ist die Bandbreite groß: Die Schreibkurse können dabei helfen, das eigene literarische Schreiben zu verfeinern. Sie können aber allen, die sich mit der eigenen Biografie auseinandersetzen möchten, Methoden an die Hand geben, diese durch assoziatives Schreiben sinnstiftend zu erfahren.

Übungen für Kreatives Schreiben

Übungen im kreativen Schreiben sind auch ohne Teilnahme an Kursen leicht zu bekommen. Sei es in Handbüchern oder online. Einige bekannte Übungen sind das Free Writing oder auch Automatisches Schreiben, die Übung, einem Blinden etwas zu beschreiben und die Übung Show, don't tell:

  • Beim Free Writing geht es darum, einfach alles aufzuschreiben, was einem in den Sinn kommt, ohne dabei den Stift vom Papier zu nehmen (oder die Finger von der Tastatur). So können Schreibende sich von ihren Gedanken leiten lassen, um Schreibblockaden zu lösen. Diese Übung ist ein guter Ansatzpunkt, um Schreiben als Prozess zu verstehen, bei dem ein Produkt über mehrere Entwürfe entsteht. Für diese Übung bietet es sich an, sich ein Zeitfenster zu setzen, beispielsweise fünf oder zehn Minuten, in denen alles aufgeschrieben wird. Regelmäßig angewendet, trainiert diese Übung die Assoziationsfähigkeit.
  • Einem Blinden etwas beschreiben. Bei dieser Übung versuchen Schreibende, ihre Umgebung, beispielsweise das Zimmer, in dem sie sich befinden, so festzuhalten, dass es vor dem inneren Auge entstehen kann. Diese Übung trainiert andere Sinneskanäle.
  • Show, don't tell: Dieses Credo lehnt sich an das Schreiben von Drehbüchern an. In dieser Übung geht es darum, über das Beschreiben von Sicht- und Hörbarem den Lesern eigene Rückschlüsse auf den Zustand von Figuren oder die Atmosphäre eines Ortes ziehen zu lassen. Anstatt "Sie wartete unruhig auf die Übergabe." Könnte diese Behauptung stärker ausgeschmückt werden: "Sie hatte Probleme mit dem Feuerzeug. Ihre Turnschuhe bewegten sie nach rechts um die Hausecke, wendeten sich beim Klacken einer Tür zurück und sie scannte die Hauseingänge ab."

Zahlreiche weitere Übungen für kreatives Schreiben finden sich in diversen Handbüchern oder online. Online gibt es zudem vielfältige Tools, die Autoren das Schreiben erleichtern.

Kreatives Schreiben und Lass-andere-schreiben.de

Kreatives Schreiben ist methodisch erlernbar. Wer allerdings keine Zeit dafür hat, aber dennoch eigene Buchideen verwirklichen möchte, kann sich Co-Autoren oder Ghostwriter suchen. Diese sind erfahrene Textexperten, die bei der Realisierung von Buchprojekten unterstützen. Auch Autoren, die bereits mit ihrem überarbeiteten Entwurf zufrieden sind, können sich durch ein Korrektorat oder ein Lektorat den letzten sprachlichen Feinschliff oder wertvolles stilistisches Feedback holen, bevor sie an einen Verlag herantreten. Über die Plattform Lass-andere-schreiben.de finden Autoren und Auftraggeber zusammen.

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