Rede schreiben
Mit einer gelungenen Rede stecken Redner ihr Publikum an: Sie begeistern und überzeugen es. Die Grundlagen für das Schreiben einer Rede wurzeln in der antiken Rhetorik. Texter, die eine Rede schreiben, machen sich diese zunutze.
Was ist eine Rede?
Reden (lateinisch oratio), sind öffentliche, monologisch gehaltene Ansprachen. Sie werden meist frei, mit Hilfe von Stichpunkten, gehalten, um den Blickkontakt zum Publikum zu gewährleisten. Der Kontakt zum Publikum ist wichtig, da Redner das Publikum meist von etwas überzeugen wollen. Die Lehre davon, wie man eine gute Rede schreibt, ist die Rhetorik.
Um herauszufinden, wie man Reden schreibt, ist ein Überblick über die Gebiete der Rhetorik sinnvoll. Zu ihren Grundbestandteilen gehören die verschiedenen Redegattungen, Redefunktionen sowie Elemente von Reden und die rhetorischen Mittel, mit denen Reden verfeinert werden.
Redegattungen
Aristoteles hat in seiner Rhetorik, einer Art Lehrschrift für seine Schüler, die auf den Zeitraum 340 bis 355 v. Chr. datiert werden kann, drei verschiedene Redegattungen beschrieben. Er unterscheidet in der antiken Rhetorik die Gerichtsrede (genus iudiciale), die Rats- bzw. Beratungsrede – auch politische Rede genannt (genus deliberativum) – sowie die Lob- bzw. Festtagsrede (genus demonstrativum). Diese drei sind in ihren Funktionen und den beabsichtigten Effekten auf das Publikum verschieden. Autoren, die eine Rede schreiben, verfassen ihre Rede in Hinblick auf ihr Publikum und den Zweck.
Der Gegenstand von Gerichtsreden liegt in der Vergangenheit. Vor Gericht besteht die Funktion dieser Reden darin, ein Urteil über vergangene Handlungen zu fällen. Im Mittelpunkt der Rede steht die Beweisführung seitens der Anklage und der Verteidigung.
Politische Reden werden vor einer Versammlung gehalten und zielen darauf ab, in Bezug auf zukünftige Ereignisse Urteile zu fällen. Redende legen ihre Position zu einem politischen Problem, wie beispielsweise einem Gesetzesantrag, dar.
In Lobreden, wie Hochtzeitsreden, liegt der Fokus darauf, mit dem Publikum ein gegenwärtiges Ereignis zu genießen. Damit weisen Lobreden, im Vergleich mit Gerichtsreden und politischen Reden, eine Besonderheit auf: Redenschreibern und Redenden geht es nicht darum, ein Urteil zu fällen oder ihre Position zu einem umstrittenen Thema darzustellen. Die Bewertung der Person oder des Gegenstands von Lobreden ist unstrittig: Entweder werden sie gelobt oder, seltener, getadelt.
Diese Aufteilung wurde in der Spätantike ergänzt um eine vierte Kategorie. Christliche Denker benannten als vierte Gattung die geistliche Rede bzw. Predigt (genus praedicandi). Sie dient der Erbauung oder Bekehrung der Zuhörenden. Dies kann dadurch geschehen, dass Glaubensfragen thematisiert werden.
Rede schreiben mit Redefunktionen
Reden zielen auf eine bestimmte Wirkung ab. Das Publikum soll von der Meinung des Redners überzeugt werden und diese, freiwillig, teilen. Zuhörer sollen eine politische Entscheidung als gute Entscheidung annehmen, von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt werden oder, stellvertretend durch den Redner, gemeinschaftlich eine Person feiern. Um diese Wirkung zu erreichen, können Autoren, die eine Rede schreiben, auf verschiedene Funktionen zurückgreifen.
Beim Schreiben einer Rede können Autoren auf die Logik und Einsicht ihres Publikums abzielen, indem sie es intellektuell überzeugen. Dazu vermitteln sie Wissen, wie Fakten oder Beweise, mit denen sie belehren (docere) oder beweisen (probare). So wird beispielsweise ein Verteidiger vor Gericht mit Indizien für die Unschuld seines Mandanten argumentieren.
Redenschreiber können ihre Zuhörer auch emotional ansprechen. In der emotionalen Ansprache gibt es zwei Grundtypen. Reden können auf das Publikum eine besänftigende oder erregende Wirkung haben. Um die erste zu erreichen, nutzen Autoren Mittel, mit denen sie erfreuen (delectare) oder Zuhörer für sich gewinnen (conciliare) können. Um die zweite Wirkung zu erreichen, gestalten Redenschreiber ihre Rede so, dass sie das Publikum bewegt (movere) oder zu Taten anstachelt (concitare).
Elemente für das Schreiben einer Rede
Um eine Rede zu schreiben, greifen Autoren auf eine Gliederung zurück, die ebenfalls bereits seit der antiken Rhetorik besteht. Aristoteles, und später auch Cicero und Quintilian, haben den Prozess, den jede Rede durchläuft, in fünf Arbeitsphasen unterteilt.
Zu Beginn steht die Erfindung der Gedanken (inventio). In dieser Phase entscheiden sich Redenschreibende für das Thema und die verschiedene Inhalte ihrer Rede. Bei Festreden, wie beispielsweise Hochtzeitsreden, ist das Thema vorgegeben. Die Frage ist nur, welche Inhalte in die Rede kommen und wie diese Gedanken gegliedert werden (dispositio). Welche Anekdoten aus der gemeinsamen Vergangenheit nimmt die Brautmutter in die Gestaltung ihrer Rede auf?
Anschließend wird die Rede geschrieben, d.h., die Gedanken werden sprachlich dargestellt (elocutio). Dabei stehen viele verschiedene rhetorische Stilmittel zur Verfügung. Findet die Trauzeugin ein geeignetes Zitat, um einen Wunsch an das Brautpaar auszudrücken?
Anschließend sollten sich zukünftige Redner noch Zeit nehmen, um die aufgeschriebene Rede zu memorieren (memoria). Ist dieser Punkt abgeschlossen, sollten Autoren die Rede Korrekturlesen lassen. Als Feinschliff kommt die Aussprache hinzu. Mit der Hilfe von Stichpunkten auf Karteikärtchen können Redende dann durch freie Rede, Selbstsicherheit und eine wirkungsvolle Aussprache (pronuntiatio) überzeugen.
Rede schreiben mit Stilmitteln
Das Salz in der Suppe beim Schreiben von Reden sind rhetorische Figuren, auch Stilmittel genannt. Auch Nichtsprachwissenschaftler kennen und nutzen diese. Sehr bekannte Stilmittel sind Metapher, Synonym und rhetorische Fragen.
So kann das Wort "Berlin" nicht nur für die Stadt stehen, sondern, als Metapher, auch für die Regierung. "Berlin hat entschieden", ist eine Übertragung des Bundestags auf das Wort Berlin und heißt nicht, dass sich alle Berliner auf etwas einigen mussten. In manchen, vor allem technischen und technolgoischen, Bereichen machen Metaphern das Sprechen über Dinge erst möglich. So beschreibt zum Beispiel das Wort "Internet" die dahinterliegende Technologie als "Netz" oder "Datenmeer", um es sich vorzustellen können. Auch die Tätigkeit, im Netz unterwegs zu sein, zu surfen, ist eine Metapher.
Abwechslung in die Rede bekommen Schreibende mit Synonymen, also wenn sie für einen Begriff verschiedene Wörter mit der gleichen Bedeutung benutzen. Synonyme für das Wort "Geschenk" sind beispielsweise "Präsent", "Gabe", "Souvenir", "Mitbringsel" oder "Aufmerksamkeit". Bei dieser Auswahl an Synonymen wird deutlich, dass synonyme Wörter in ihrer Bedeutung selten komplett deckungsgleich sind. Häufig sind sie sinnverwandt, unterscheiden sich jedoch durch feine Nuancen.
Um eine Aussage zu verstärken, können Autoren beim Schreiben einer Rede rhetorische Fragen nutzen. Rhetorische Fragen erwarten keine Antwort und sind eher Aussagen. Häufig wird damit eine implizite Verneinung beim Publikum erzeugt. Auch im Alltag wird dieses Stilmittel genutzt. Ein Beispiel dafür ist die Frage: "Habe ich es dir nicht gesagt?".
Mit ihnen verfassen Redenschreiber eindrucksvollere, bildhaftere Texte, die dadurch besser verständlich sind. Damit kann eine zusätzliche Verbindung zum Publikum entstehen. Wer auch mit Tipps zum Lösen von Schreibblockaden das weiße Blatt nicht überlisten kann, kann sich eine Rede schreiben lassen.
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