Schreibblockaden lösen
Wer kennt das nicht: das Sitzen vor einem leeren Blatt und die Suche nach den richtigen Worten und Sätzen. Selbst wenn das Thema gut bekannt ist – manchmal kommen einem einfach nicht die richtigen Worte in den Kopf. Stunde um Stunde vergeht, die Abgabefrist rückt näher und der Kopf spielt nicht mit. Wie lassen sich Schreibblockaden lösen und vermeiden?
Mit Schreibblockaden hatte jeder schon einmal zu kämpfen, ob Dichter, Schriftsteller oder Akademiker. Studierende bekommen zwar in ihren Seminaren Tipps zum Schreiben von Hausarbeiten, aber eine Schreibblockade ist eine Erfahrung, die jeder individuell anzugehen hat. Oftmals resultiert sie aus Stress, Ablenkungen und mangelnder Konzentrationsfähigkeit. In Zeiten von YouTube und Facebook verfliegt die Zeit vor dem Rechner schneller als einem lieb ist. Dazu kommt der Teufelskreis, dass geringe Fortschritte schnell frustrieren und das Tempo noch weiter drosseln.
Schreibblockaden vermeiden durch effektives Arbeiten
Wer Autor werden möchte, weiß, dass auch Autoren Schreibblockaden kennen. Dabei gilt für Romanautoren, Studierende, die an ihrer Hausarbeit schreiben oder Ghostwriter der gleiche Grundsatz: Schreibblockaden lassen sich durch effektives Arbeiten vermeiden. Feste Arbeitszeiten, ein passender Arbeitsort und auch sehr wichtig – das Offline-Gehen machen die Arbeit am Text effektiver. Damit die Arbeit gelingt, gilt es von vornherein Ablenkungen zu beseitigen und sicherzustellen, dass in der festgelegten Zeit störungsfreies Durcharbeiten möglich ist.
Also beginnen wir mit der Standortsuche. Obwohl dies banal klingt, beeinflusst es maßgeblich den Erfolg und die Effektivität der genutzten Zeit. Wo bietet es sich an, eine Hausarbeit zu schreiben? Ein ruhiger Ort muss her, der wenig Anreize zur Ablenkung bietet. Die eigene Wohnung fällt für viele Schreiber raus. Zu groß ist die Versuchung, schnell abzuwaschen oder irgendetwas zu tun, das die Arbeitszeit wegfrisst. Als Möglichkeit, gegen das Phänomen namens Prokrastination anzugehen, bietet sich in der Regel die Bibliothek an oder ein ruhiger Arbeitsraum in der Uni. In der Bibliothek gibt es noch den Vorteil, dass benötigte Literatur vor Ort ist. Beim Treffen auf Kommilitonen, Freunde oder Kollegen besteht dort nur eine geringe Gefahr, in lange Gespräche zu verfallen. Schließlich sind sie auch zum Arbeiten an diesen Ort gekommen. Ist der Ort ausgesucht, gehört dazu ausreichend Verpflegung. Nichts ist störender für einen effektiven Arbeitsfluss, als diesen mittendrin zu unterbrechen, um Brötchen, Getränke und sonstige Nervennahrung kaufen zu gehen.
Und jetzt zu dem größten Zeitkiller von allen: die digitale Welt. Kurz ein Foto auf Instagram posten oder noch ein Video kommentieren und schon ist vom Arbeitstag nur noch die Hälfte übrig. Auch wenn es vielen schwer fällt, für einige Stunden abgeschottet zu sein, spart es am Ende Zeit. Gerade der zeitliche Druck führt zu Schreibblockaden und es ist wesentlich einfacher, sie zu vermeiden, als sie zu lösen. Wer auf sein Smartphone nicht verzichten möchte, stellt es zumindest auf lautlos.
Das Problem ist, dass sich das Internet und der Computer nicht abstellen lassen. Zum einen ist das Internet eines der besten Instrumente für die Recherche und zweitens lassen sich Texte am bequemsten am Computer verfassen. Daher ist hier Disziplin gefragt, um sich nicht stundenlang im Kreis zu bewegen. Auch Musik lenkt in vielen Fällen ab. Besonders dann, wenn der Bass aus den Boxen dröhnt und jeden Gedanken im Kopf zunichte macht. Es ist empfehlenswert, sich auf dem Computer ein Arbeitsprofil oder ein Benutzerkonto zum Arbeiten und Lernen zu erstellen. Wer das dann so anlegt, dass kein Zugriff auf andere Programme als den Webbrowser und andere benötigte Programme möglich ist, sorgt für weniger Ablenkung. Übrigens wirkt sich eine gute Sitzposition auf die Durchhaltefähigkeit beim Schreiben aus. Um eine aufziehende Schreibblockade zu lösen, kann ein kurzes Lockern und Neueinstellen des Schreibtischstuhls helfen. Ein heller Raum und eine angenehme Atmosphäre sorgen für ein gutes Arbeitsklima.
Die richtigen Arbeitszeiten
Es ergibt in der Regel wenig Sinn, zehn Stunden ohne Pausen durchzuarbeiten. Darunter leiden nicht nur die Arbeit und die Note, sondern auch die Motivation für künftige Arbeiten. Jeder kennt sich selbst am besten und ist in der Lage, den Zeitraum eines effektiven Arbeitstags abzuschätzen. Besser ist es, sich sechs Stunden hinzusetzen und konzentriert zu arbeiten, als zwölf Stunden vor dem Rechner zu sitzen. Dazu ist es unabdingbar, Pausen zu machen. Eine gute Richtlinie sind kleine Pausen alle 90 Minuten. Dann lohnt es sich, kurz durchzuatmen, etwas zu trinken oder zu essen und kurz die Gedanken schweifen zu lassen. Auch wer das für überflüssig hält, besonders wenn er gerade richtig dabei ist, macht sich der Unterschied nach vielen Stunden anstrengender Arbeit deutlich bemerkbar.
Eine Struktur schaffen
Es ist schwer durchzustarten, wenn kein klares Ziel vor Augen steht. Also ist es sinnvoll, sich zu Beginn der Arbeit eine Übersicht zu verschaffen. Wie sieht die Aufgabenstellung aus, welche Fragen brauchen eine Antwort, wie sind die Antworten zu finden und welche Methoden sind anzuwenden? Diese Fragen zu notieren und eventuell zu beantworten, schaffen ein Bewusstsein darüber, wie viel Wissen schon vorhanden ist. Es ist auch nicht weiter schlimm, wenn der Weg der Problembewältigung noch nicht völlig klar ist, denn dies gehört schon zur Aufgabe. Es schadet nicht, einige Stunden oder auch Tage, je nach Umfang der Arbeit, kreuz und quer zu recherchieren. So lässt sich ein Überblick über das Thema verschaffen. Bei Akademikern und Studierenden bildet die Recherche einen wichtigen Teil des Schreibprozesses. Effektiv nach wissenschaftlicher Literatur recherchieren und diese dann für das Schreiben aufzubereiten, bedeutet Schreibblockaden zu vermeiden.
Wichtig ist nur, alles, was später hilfreich sein könnte – jeden Artikel, jedes Buch, jedes Zitat und jeden Autor – gründlich zu dokumentieren. Das gilt vor allem für Studierende und Akademiker, die im Begriff sind, eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben. Denn beim Schreiben von Fachtexten ist es notwendig, Quellen anzugeben. Zum anderen hilft es jedem Autor, wichtige Inhalte nicht zu vergessen.
Mit den gesammelten Informationen ist es dann auch kein Problem festzulegen, wie sich der Problemstellung zu nähern ist. Ist die Struktur klar, ist der nächste Schritt ein Anlegen des Inhaltsverzeichnisses. Das dient als roter Faden für die Arbeit. Am Besten ist es, nicht zwischen den einzelnen Punkten hin und her zu springen und die gesamte Arbeit sauber chronologisch zu bearbeiten. Doch oft ist dies nicht der Fall und unter vielen Abschnitten der Arbeit stehen dann einige Stichpunkte, unvollständige Sätze oder ein wildes Durcheinander. Daraus später eine einheitliche Arbeit zu schreiben, entwickelt sich für einige zu einer anstrengenden Herausforderung. Es empfiehlt sich daher, von Anfang an darauf zu achten, möglichst zielstrebig und chronologisch die Arbeit anzugehen. Es ist aber ratsam, kurzfristige Gedankengänge zu anderen Unterpunkten trotzdem zu notieren, nur empfiehlt es sich, sich nicht darin zu verlieren.
Die Textsorte entscheidet über den passenden Schreibstil. Einfache und verständliche Sätze sind kurz und knapp. Viele Kommata, Fremdwörter und altertümliche Bezeichnungen wirken leicht hochtrabend. Oft führt ihre Anwendung dazu, dass der Text weniger verständlich ist. Wer auf einen verständlichen Text Wert legt, schreibt am besten so, wie er auch spricht. Grundsätzlich lohnt es sich, Texte von einem Korrektorat oder Lektorat überprüfen zu lassen.
Schreibblockade lösen - Was tun?
Wenn es einmal so weit ist, dass einem gar nichts mehr zu einem Thema einfällt, hilft es, kurz Pause zu machen. Schreibblockaden lösen sich nicht durch Druck oder Zwang. Eine Pause oder ein Spaziergang helfen dabei, sich zu entspannen. Sofern eine kleine Auszeit nicht weiterführt, dann ist ein weiterer Ansatz, sich weiter in das Themengebiet einzulesen, Stichpunkte zu machen und dann weiter zu schreiben. Auch wenn einem die Schreibweise in dem Moment nicht gefällt – nichts ist frustrierender als gar nichts zu Papier zu bringen. Daher gilt, irgendetwas zu schreiben, das sich später noch anpassen lässt, ist besser, als gar nichts zu schreiben. Danach oder am nächsten Tag ist immer noch Zeit, es zu verbessern und zu korrigieren, sodass es sich in den Rest der Arbeit eingliedert. Aber zumindest ist dann schon einmal etwas da, auf das sich später aufbauen lässt.
Eine weitere Option zum Lösen der Schreibblockade ist eine Schreibberatung. Viele Universitäten bieten für die erste Hausarbeit oder die Abschlussarbeit Übungen an, in denen sich Studierende über auftauchende Probleme austauschen. Ein Autor oder ein Texter hingegen kann sich mit Kollegen und Gleichgesinnten in Foren oder persönlichen Gesprächen kurzschließen. Viele Ghostwriter, die das Schreiben diverser Texte zu ihrem Beruf gemacht haben, bieten auch Schreibberatungen an, auf die sich im Falle einer Schreibblockade zurückgreifen lässt.