1.) Online Texte 2.) Ätherische Magie 3.) Biogärtnern 3.) Online-Texte

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Warum Offline-Texte nicht gleich Online-Texte sind

Gelten die klassischen Schreib-Regeln auch für Online-Seiten? Um perfekte Online-Texte kaufen oder beurteilen zu können sollte man generell bedenken: Bildschirm ist nicht Papier und gepixelt ist nicht gedruckt! Bildschirme erschweren konzentriertes Lesen.

Arbeitsbeispiel 2 - Ätherische Magie …

Mehr als 500.000 Goldfranken gab Madame Bovary jährlich für mich aus. Dass ich mich heute preiswerter entfalten kann verdanke ich in erster Linie den Leistungen der Chemie. Sie bereicherte mich um völlig neue Nuancen. Für meine Gewinnung stehen etwa 10.000 Grundstoffe zur Verfügung. Meine Kreation erfordert viel künstlerisches Fingerspitzengefühl.

Gestatten, mein Name ist Parfüm und ich lade Sie zu einem Ausflug in die Welt der Düfte ein …

… leise schleich’ ich durch die Nasen in die Seelen, ins Gemüt, stimme heiter,  aktiviere Lust und Liebe. Ich bin der Äther der euch …..

Ich glaube, ich bin eine Erklärung schuldig. Zunächst möchte ich mich vorstellen: Ich bin das Feinstofflichste, was die Pflanzenwelt dem Menschen schenken kann. Die Essenz, die Seele oder französisch Absolue.

Aus allen Pflanzenteilen, Früchten, Blüten, Blättern, Samen, Harzen, ja sogar aus Parasiten die sich schmarotzend festgesetzt haben werde ich gepresst, extrahiert und destilliert. Verkocht im Dienste der Fragranz! In konzentrierter Form bin ich eine stark duftende, gelartige bis ölige Substanz und heiße Concrete. Anschließend werde ich mit meinem heimlichen Verehrer, dem Alkohol, versetzt. Doch mein Geist ist nicht von dieser Welt und so flüchte ich durch Filter und Eis. Mein Freund wird verdampft und was bleibt, bin ich, das Absolue oder Parfum.

Wissenschaft und Technik gelang es längst, mich im Reagenzglas zu produzieren. Lob an  die Chemie: Einerseits wurde ich preiswerter, andererseits wurde mein Dasein um völlig neue in der Natur nie vorhandene Nuancen bereichert. Inzwischen stehen etwa zehntausend verschiedene Grundstoffe für meine Gewinnung zur Verfügung. Im Jahre 1912 erhielten Victor Grignare und Paul Sabatier, die Väter meiner synthetischen Brüder, den Nobelpreis für Chemie. Das überrascht Sie? Da wir schon dabei sind, biete ich Ihnen als das weitaus ältere nun das Du an. Habt Ihr Euch schon gefragt, warum ich Eure Seelen baumeln lasse?

In üblem Geruch herrscht ein  böser Geist 

Warum Ihr manchen Eurer Art nicht riechen könnt? Anatomisch gesehen atmet Ihr mich über euer Riechorgan zum limbischen System im Gehirn. Dieses System ist verantwortlich für Euer Verhalten, für Eure emotionale Reaktion wie etwa Wut, Furcht oder Zuneigung. Schon die Perser wussten sehr  wohl, dass in üblen Gerüchen böse Geister herrschen. In allen alten Kulturen stellte ich die Verbindung des Himmlischen mit dem Irdischen her. Noch heute wissen die Tibeter, dass Lebenskräfte der Lebensdüfte bedürfen.

Nicht nur Buddhismus, Lamaismus, Brahmanismus und Hinduismus versuchen die Götter per fumum günstig zu stimmen, sondern auch Katholiken feiern die Messe in diesem uralten Sinne mit Duftstoffen, wenn Olibanum zu Weihrauch entzündet wird.

Um mich vollkommen zu kreieren werden Erfahrung, schöpferische Phantasie und eine unfehlbare Nase benötigt. Es gibt weltweit weniger als tausend Menschen, deren Geruchssinn scharf genug nuanciert und deren Gedächtnis entsprechend fein facettiert ist, sie zu guten Parfumeuren, zu meinen Komponisten zu machen. Meine Kreation erfordert künstlerisches Fingerspitzengefühl ganz ähnlich wie das Malen eines Bildes oder das Schreiben eines Romans. Theoretisch gibt es unendlich viele Möglichkeiten unterschiedliche Duftstoffe zu kombinieren. Der Parfümeur muss sehr viele Proben von der sogenannten Riechorgel testen, um sich Schritt für Schritt dem Duft zu nähern, der ihm vorschwebt.

Letztendlich muss ich mich entfalten! Nach und nach verflüchtige ich mich in einzelne Substanzen. Dies geschieht immer in drei Phasen, musikalisch ertöne ich in drei Sentenzen:

Zum Auftakt meine Kopfnote oder Introduktion. Der erste duftige Eindruck. Dann verschenke ich langsam mein Herz, gewissermaßen das Thema meiner Komposition.  

Duftharmonie ist das Geheimnis des Parfums

Zum Schluss bleibt die verkürzt-verdichtete Melodie, die nach allen Variationen des Themas im Gedächtnis haften bleibt und Euch noch lange an mich erinnert, meine Grundnote. Jede dieser Noten wirkt nur im Zusammenspiel mit den anderen. Mein Geheimnis  liegt im harmonischen Miteinander aller Komponenten. 

Nach meiner Kreation dauert es noch sechzig Tage bis meine gefilterte, parfümierte Alkohollösung abgerundet wird. Die Mazeration - eine lange Geburt. Je nach Mischungsverhältnis von Alkohol und Essenz hat man dann etwas anderes von mir: Als Parfum betöre ich euch mit wenigen Tropfen vier bis acht Stunden. Halb so viel Konzentrat entspricht dem Eau de Parfum und verfliegt entsprechend schnell. Mein Eau de Toilette ist bereits dreimal schwächer als das Eau de Parfum und im Eau de Cologne erklingt die Zaubermelodie nur noch aus fernen Sphären.

Warum bezahlte Madame Bovary mehr als 500 000  Goldfranken jährlich für mich?

Die Antwort ist ein Stück Wahrheit über Euch zu allen Zeiten: Ich gehöre zu den letzten magischen Instrumenten, die Euch der moderne Alltag lässt! Ein Talisman im Dienste der Liebe. Eure natürlichen Vorzüge zu betonen und mit Magie und Geheimnis zu versehen, die ihrerseits eine besondere, eine unwiderstehliche Anziehung bewirken, dies ist meine Aufgabe. 

Arbeitsbeispiel 3 - Ein kleines Feature für Großstadt-Kompostierer

Balkon Kompost – Biogärtnern in luftiger Höhe

Statt Pflanzendünger lieber Kompost in die Balkonkästen füllen damit Erdbeeren, Tomaten und Kräuter besser sprießen – Biogarteln auf dem Balkon ist gefragt. Gleichzeitig lassen sich organische Balkon- und Küchenabfälle sinnvoll wiederverwerten. Sie sparen sich den Weg zur Biotonne und erhalten kostbare Erde für die Pflanzkästen.

Ab in die Wurmkiste

Ob Wurmkiste oder Plastikkomposter – in geschlossenen Behältern wird Bioabfall zu nährstoffreichem Kompost. Was Sie dafür brauchen? Eine Wurmkiste oder einen Plastikkomposter, Würmer, ein wenig Erde und zerkleinerte Bioabfälle.

Ohne spezielle Helfer klappts nicht!

Um aus Bioabfällen wieder Erde zu gewinnen braucht man nicht die Regenwürmer aus dem Garten sondern den Kompostregenwurm – Eisenia foetida andrei. Weil er der einzige seiner Art ist, der gegenüber der Wärmeentwicklung während der Kompostierung toleranter und aktiver reagiert wird er von Gärtnern als Mistwurm bezeichnet während ihn Angler Goldschwanz nennen. Ein Knäuel Mistwürmer kann man sich von speziellen Wurmfarmen direkt nach Hause auf den Balkon schicken lassen.

Ruckzuck-Kompostierung auf Balkonia

Zerkleinern, durchmischen, feucht halten und zudecken – die Arbeit ist die selbe wie beim Gartenkompost – nur eben dem Miniformat angepasst. Zuerst wird die Wurmkiste mit etwas Komposterde und Mistwürmern bestückt. Darauf folgt eine dünne Schicht Laub und zerkleinerte Zweigschnitte. Diese sorgt für ausreichend Luftzirkulation.  Zum Schluss gibt’s Futter für die kleinen Helfer. Das können Obst- und Gemüseschalen, Reste von Salat- und Kräuterblätter etwas Tee- und Kaffeesatz sein.

Wichtig: Der Behälter sollte in schattiger, Regen geschützter Lage auf dem Balkon stehen. Im Winter benötigt er einen frostsicheren, aber nicht zu warmen Standort. Der Futtermix muss feucht darf aber niemals nass sein. Die Bioabfälle immer nur auf eine Hälfte des Behälters verteilen. Ist eine Seite gefüllt, kann die andere bestückt werden. Einfacher klappts mit Kisten, die durch eine gelochte Zwischenwand zwei Wurmzimmer besitzen. Ist der Kompost im ersten Zimmer fertig, kann der kostbare Humus geerntet werden. Die gute Nachricht zum Schluss: Die Mini-Wurmfarm produziert nahezu geruchsfrei drei- bis viermal jährlich nährstoffreiches Pflanzenfutter. Ein Grund mehr für Großstadt-Kompostierer, in ein kleines Wurm-Apartment auf dem Balkon zu investieren.