Abstract: Die Bedeutung der Balanced Score Card nach Kaplan Und Norton

Erstellt von Gessi vor 11 Jahren

Die Bedeutung der Balanced Score Card nach Kaplan und Norton

Der Begriff der Balance Score Card wurde von Kaplan und Norton als Bezeichnung für ein ganzheitliches, mehrdimensionales und an Kennzahlen orientiertes Performance-Measurementsystem eingeführt und bezeichnet die generelle Erweiterung traditionell rein finanzieller Performancekennzahlen und weiter Dimensionen wie Kunden, interne Prozesse oder Lernen und Entwicklung. Anfang der neunziger Jahre arbeiteten Robert S. Kaplan, Professor of Accounting an der Harvard Business School, und David P. Norton, Präsident und Gründer der Consulting Firma Renaissance Solutions, an einem Forschungsprojekt mit 12 US amerikanischen Unternehmen. Auf dem Hintergrund, dass die bisherigen

Kennzahlensysteme überwiegend aus finanzwirtschaftlichen Messgrößen bestanden

und zumeist vergangenheitsorientiert waren, wurde nach einem neuen Konzept

gesucht. Als Resultat ihrer Arbeit entstand das Konzept der Balanced Scorecard, was mit „ausbalancierte“ oder „ausgeglichene Kennzahlentafel“ übersetzt werden kann. Dabei handelt es sich nicht um ein Informationssystem mit neuen Kennzahlen. Vielmehr ist die BSC als strategisches Managementsystem bzw. Führungsinstrument zu sehen. Es werden dabei neben den bekannten finanziellen Kennzahlen weitere Perspektiven (Kunden-, interne Geschäftsprozess-, Lern und Entwicklungsperspektive) in die Betrachtung mit einbezogen, um ein ausgewogeneres Bild der Situation des Unternehmens aufzuzeigen. Unternehmen, die am heutigen Markt bestehen bleiben möchten, müssen ihre Kunden mit innovativen Produkten begeistern und dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter entsprechend ausgebildet und motiviert sind. Zur Steuerung von komplexen Systemen und Prozessen reichen die finanziellen Kennzahlen des traditionellen Rechnungswesens nicht mehr aus. Diese sind zum einen vergangenheitsorientiert und informieren so mit einem Zeitverzug, zum anderen lassen sich nur eingeschränkte Aussagen über die Ursachen von Entwicklungen machen. Für eine zukunftsorientierte Unternehmenssteuerung müssen folglich weitere Perspektiven in

die Betrachtung einbezogen werden. Aus diesen Gründen haben Kaplan und Norton mit der BSC nicht mehr nur die finanzielle Sicht eines Unternehmens im Fokus, sondern ziehen noch drei weitere Perspektiven in ihre Betrachtung mit ein. Die finanzielle Perspektive, die Kundenperspektive, die interne Geschäftsprozessperspektive und die Lern- und Entwicklungsperspektive Für jede dieser Perspektiven werden Ziele, Kennzahlen, Vorgaben und Maßnahmen in einer Tabelle definiert. Damit erreicht man das Herunterbrechen der Vision und Strategie auf Maßnahmen und Kennzahlen, die dann als Arbeitsplan für die

einzelnen Mitarbeiter dienen. Auf Grund der Tabelle haben die Mitarbeiter immer die

Ziele vor Augen und können mit Hilfe der Kennzahlen den Zielerreichungsgrad erkennen. Die Kennzahlen der Kunden-, internen Prozess-, sowie Lern- und Entwicklungsperspektive sind grundsätzlich über Ursache-Wirkungs-Beziehungen mit den finanziellen Zielen

verbunden. Voraussetzung für die Einführung der BSC ist eine gemeinsam erarbeitete und von allen Unternehmensteilen getragene Vision und Strategie. Die ganzheitliche Abbildung der Unternehmensphilosophie muss allen Beschäftigten des Unternehmens vermittelt werden, damit diese zielgerichtet in ihrer organisatorischen Einheit arbeiten können. Die strategischen Ziele und die daraus resultierenden Maßnahmen werden miteinander verknüpft und im Unternehmen publiziert. Es genügt nicht, dass jeder Mitarbeiter die Vision des Unternehmens und die Ziele seines Bereichs kennt, er sollte sich auch mit ihnen identifizieren können! Die Balanced Scorecard ist eine Methode der Kommunikation dieser Vision und Strategie und leistet einen Beitrag zur transparenten Darstellung im Unternehmen

Die BSC stellt also ein Bindeglied zwischen der Entwicklung einer Strategie und ihrer

Umsetzung dar. Gleichzeitig ist sie aber auch ein neuer Messrahmen zur Integration

strategischer Maßnahmen in die tägliche Arbeit. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die BSC fünf Intentionen besitzt: 1. Sie erfasst die Komplexität des Betriebsgeschehens und reduziert diese auf für alle Mitarbeiter transparente Teilaspekte, 2. Visionen und daraus abgeleitete strategische Ziele werden messbar gemacht, 3. sie bringt jedem Mitarbeiter die strategischen Ziele nahe, 4. die Strategien werden im Unternehmensalltag (Budget) verankert und 5. die Strategien werden den sich ändernden Lebensumständen angepasst.

Die finanziellen und nicht finanziellen Kennzahlen sind vom Controlling in das interne Berichtswesen des Unternehmens zu integrieren. Dort werden die Kennzahlen durch die Ergebnisse laufender Kontrollen ergänzt.

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