Ataktische Dysarthrie

Das Kleinhirn ist Teil des kortiko-ponto-zerebello-rubro-thalamo-kortikalen Schaltkreises, „der sensorisch-afferente und motorische Informationen abgleicht und damit zur Koordination von Bewegung beiträgt“ (3, S. 31). Durch das Kleinhirn erfolgt somit eine Feedback-Kontrolle, bei der die ausgeführte Bewegung - das sensorische Feedback - mit der geplanten Bewegung verglichen wird (vgl. 2, S. 54). Das Kleinhirn ist damit u. a. verantwortlich für die Verfeinerung und die Vorausberechnung von Bewegungen, die zeitliche Organisation der motorischen Prozesse, die Abstimmung des Bewegungsumfangs und die Koordination von Bewegungssequenzen (vgl. 1, S. 144). Kommt es durch eine zerebelläre Läsion zu einer Unterbrechung des Schaltkreises, führt dies folglich zu Schwierigkeiten bei der Ausführung zielgerichteter Bewegungen. Die Folge einer gestörten Feedback-Kontrolle sind daher motorische Störungen, wie Gang- und Standataxie, Dysmetrie (Treffunsicherheit), Hypermetrie (überschießende Bewegungen der Extremitäten), Dysdiadochokinese (Verlangsamung/ Unregelmäßigkeit bei Wechselbewegungen), Intentionstremor (Zittern bei zielgerichteten Bewegungen) und dysarthrische Störungen (vgl. 2, S. 54). Laut 3 scheinen es insbesondere „die wurmnahen Regionen im rostralen Anteil des anterioren Kleinhirnlappens zu sein, die an der Entstehung von Sprechstörungen beteiligt sind“ (3, S. 31/ nach Urban/ Ackermann).