Ausschnitt aus meiner Thesis

3.3Lernpsychologie – Gestaltung von multimedialen Lernmaterialien Bei der Planung der möglichen Einführung von E-Learning-Angeboten in Unternehmen ist das Auseinandersetzen mit der Lernfähigkeit und der Funktion

des Gehirns unumgänglich.

Erstellt von Gessi vor 10 Jahren

Damit E-Learning-Tools nutzenbringend eingesetzt

werden können, muss die Gestaltung dieser eine hohe Aufmerksamkeit zuteilwerden. Das Gehirn und in diesem Fall das dort vorhandene Gedächtnis ist nach Zimbardo & Gering in drei unterschiedliche Gedächtnisse hinsichtlich der Langfristigkeit des gespeicherten Wissens unterteilt.

Abbildung...

Demnach ist das sensorische Gedächtnis (auch Ultrakurzzeitgedächtnis genannt) der Gedächtnisteil, der alle Sinneseindrücke (Reize), die tagtäglich aufgenommen werden, kurzfristig speichert, diese aber, sobald ihnen keine weitere Beachtung geschenkt wird, verwirft.44 Vom Gehirn als beachtenswert eingestufte Informationen gelangen in das Arbeitsgedächtnis (Kurzzeitgedächtnis). Allerdings hat dieses Gedächtnis nur eine begrenzte Kapazität. „Um die Informationen adäquat weiter zu verarbeiten, bedarf es Maßnahmen damit diese vollständig und richtig gespeichert werden können.“45 Dies kann durch Informationsgruppierung bzw. Wiederholung geschehen.

Das Langzeitgedächtnis speichert die Informationen langfristig. Alles, was einmal gelernt, erfahren oder erlebt wurde und im Langzeitgedächtnis gespeichert wurde, geht nicht verloren. Dennoch kann es schwierig sein, Informationen, die lange nicht benötigt wurden, wieder abzurufen. Auch können Informationen verloren gehen, wenn sie durch andere überlagert werden. Hier hat die Verknüpfung der Informationen eine bedeutende Rolle. „Das Abrufen aus dem Langzeitgedächtnis funktioniert je nach Vernetzung der Informationen und der Fülle dieser. Je besser die Vernetzung und je mehr Wissen in dem Bereich vorhanden ist, umso besser önnen die Informationen abgerufen werden.“ 46

Weiterer Aspekt ist die „Theorie der kognitiven Belastung“ (Chandler & Sweller,

1991). Diese geht davon aus, dass unser Kurzzeitgedächtnis nur mit einer

begrenzten Anzahl von Informationen belastet werden kann. Der sogenannte

„Overload“ ist die Folge und das Gedächtnis kann nichts mehr aufnehmen. „Diese Belastung ist abhängig von der individuellen Informationsverarbeitungskapazität und der Gestaltung der Lernmaterialien.“47 Die „Theorie der kognitiven

Belastung“ wird unterteilt in die intrinsische kognitive Belastung, die extrinsische kognitive Belastung und die lernförderliche kognitive Belastung.

ntrinsische (von innen) kognitive Belastung bezieht sich auf den Lerninhalt selbst. Ist der Lernstoff sehr komplex aufgebaut, so ist es umso schwieriger alle Zusammenhänge zu erkennen. Extrinsische (von außen) kognitive Belastung bedeutet, dass im Sinne des E-

Learning Lerninhalte zum Beispiel überflüssige Informationen vorweisen können oder ungünstig dargestellt sein und so vom eigentlichen Inhalt ablenken und die Konzentration stören.

Die lernförderliche Belastung bedeutet, dass auf der einen Seite durch bewusste kognitive Belastung (zum Beispiel werden dem Lernenden absichtlich mehrere Probleme präsentiert) die Belastung erhöht wird, dieser aber auf der anderen Seite die Möglichkeit erhält, diese Probleme in ein Schema zusammen zu führen. Auf diese Weise kann kognitive Belastung auch effektiv genutzt werde.48

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