Das Follikuläre Non-Hodgkin-Lymphom
Das Follikuläre Non-Hodgkin-Lymphom ist eine Krebserkrankung des Lymphsystems, die umgangssprachlich auch als Lymphdrüsenkrebs bezeichnet wird. Diese Erkrankung beruht auf einer spontanen Veränderung im Erbgut, wodurch sich lymphatische Zellen, insbesondere die sog. B-Zellen, in eine bösartige Form wandeln. Sie tritt vorwiegend bei älteren Menschen auf, wobei das mittlere Erkrankungsalter bei etwa 60 Jahren liegt. Dabei sind Männer deutlich häufiger betroffen als Frauen. Das Follikuläre Non-Hodgkin-Lymphom ist mit ca. 7000 Fällen pro Jahr relativ selten. HIV-Infizierte Menschen haben jedoch ein erhöhtes Risiko für diese Art von Erkrankungen.
Die Krankheit beginnt meist schleichend mit schmerzlosen Lymphknotenvergrößerungen und oftmals auch grippeähnlichen Beschwerden. Im weiteren Verlauf zeigen sich dann diverse Symptome, wie z.B. häufige Müdigkeit und Leistungsschwäche sowie Appetitlosigkeit und Übelkeit, verbunden mit einer deutlichen Gewichtsabnahme. Bei fortschreitender Erkrankung sind zunehmend auch andere Organe betroffen. Dies führt beispielsweise zu krankheitstypischen Hauterscheinungen sowie Magen- und Darm-beschwerden. Häufig tritt im fortgeschrittenen Stadium auch eine Vergrößerung der Milz und bei Befall des Knochenmarks zusätzlich eine Blutarmut auf. Zudem zeigen die Erkrankten aufgrund einer ausgeprägten Immunschwäche eine erhöhte Infektanfälligkeit, haben häufiger Fieber und Schweißausbrüche.
Zur Diagnosestellung ist eine mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe, die mittels einer Biopsie oder einer operativen Entnahme von betroffenen Lymphknoten gewonnen wird, erforderlich. Bei positivem Befund sind zur Ermittlung der Ausbreitung und des Stadiums der Erkrankung weitere Untersuchungen, insbesondere Röntgen- und Ultraschall-untersuchungen, sowie eine Knochenmarkpunktion notwendig.
Die Therapie des Follikulären Non-Hodgkin-Lymphoms richtet sich vornehmlich nach dem aktuellen Grad der Bösartigkeit und dem Stadium der Erkrankung. I.d.R. besteht das Therapiekonzept aus einer Kombination mehrerer chemotherapeutischer Medikamente ergänzt von einer Strahlentherapie. Durch eine zusätzliche Behandlung mittels sog. mono-klonaler Antikörper, z.B. Rituximab (MabThera/Rituxan), wird jedoch ein deutlich höherer Therapieerfolg erzielt. Zudem verbessert eine Erhaltungstherapie mit Rituximab die Langzeitergebnisse bei der Behandlung des Follikulären Non-Hodgkin-Lymphoms signifikant.
Auch wenn eine Heilung der Erkrankung von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist und sich die Krankheit daher nicht in allen Fällen komplett heilen lässt, so kann man das Follikuläre Non-Hodgkin-Lymphom mittels des o.g. kombinierten radiologisch-zyto-statischen Therapiekonzeptes meist trotzdem gut behandeln.