Die brandheißen Foodtrends im Jahr 2016
Während 2015 die Mixer in den heimischen Küchen noch Non-Stop auf Hochtouren liefen, soll es dort bald ruhiger zugehen. Zumindest wenn es nach der Foodtrend-Forscherin Hanni Rützler geht. Die Österreicherin erfasste in Zusammenarbeit mit dem deutschen Zukunftsintitut die Ernährungstrends, die uns dieses Jahr bewegen.
Die Aussage der Wissenschaftlerin: Unsere Esskultur wird von gesellschaftlichen Veränderungen geprägt. Was auf unseren Tellern landet, dient heute stärker als je zuvor dem Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Essen ist ein Lebensstil, nicht mehr nur Notwendigkeit – ganz nach dem Megatrend „Individualisierung“. Wie wir uns ernähren, was wir wann, wo und mit wem essen, wird zur Identitätsfrage. Rund um die Uhr konfrontieren uns die sozialen Netzwerke mit Köstlichkeiten aus aller Welt. Die Zeit für kreative Aktionen in der Küche wird aber immer knapper. Aus diesen Entwicklungen leitet Rützler die Haupttrends 2016 ab.
Fast Good
Da Zeit im Alltag oft ein Luxusgut ist, rückt das Fast Food als schnelle Alternative wieder in den Vordergrund. Schnell und qualitativ hochwertig, muss sich heute aber nicht mehr ausschließen. Der Snack zwischendurch soll ökologisch nachhaltig und unter fairen Bedingungen hergestellt sein. Natürliche Produkte, die so wenig wie möglich verarbeitetet sind und einfache Gerichte der arabischen, hispanischen und asiatischen Küche, stehen im Mittelpunkt dieses Trends.
Infinite Food
Gegessen wird heute rund um die Uhr und überall: auf Street Food Events, in der Kantine, im süßen Café an der nächsten Straßenecke, in der Volksküche, ja sogar im Buchladen oder über den Lieferdienst, der jedes erdenkliche Gericht nicht nur nach Hause bringt, sondern auch an den Arbeitsplatz, in den Park oder an den See. Mittagessen um 12 Uhr, Abendessen um 18 Uhr? Das war einmal. Heute ist Essen unendlich und unbegrenzt.
Spiritual Food
Unsere Ernährung soll nicht mehr nur ausgewogen und gesund sein, sondern einen Lifestyle widerspiegeln. Über Aufdrucke wie „halal“ und „koscher“ freuen sich daher in Zukunft auch nicht-Gläubige Konsumenten. Zum einen werden die betreffenden Produkte als kontrollierter und sicherer wahrgenommen als konventionelle Produkte. Auf der anderen Seite wird der spirituelle Aspekt von Essen immer wichtiger, ganz gleich ob man sich der entsprechenden religiösen oder kulturellen Gruppen zugehörig fühlt.