Diplomarbeit

Es ist eine wesentliche Erkenntnis molekularbiologischer Forschung der letzten Jahre, dass morphoregulatorische Moleküle und Mechanismen im Laufe der Evolution erhalten geblieben sind. Dies ist die heute sichtbare Folge davon, dass frühe Lebensformen bis heute konservierte Moleküle und die damit verbundenen Funktionen bereits hatten und die unterschiedlichen Nachfahren daran festgehalten haben.

Erstellt vor 10 Jahren
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Sequenz und Funktion von Genen können so stark konserviert sein, dass dies auch bei evolutionär weit voneinander entfernten Arten dazu führt, dass verlorengegangene Genfunktionen durch das Ortholog aus einer anderen Spezies teilweise oder sogar vollständig ersetzt werden können. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist das Gen Pax6, das speziesübergreifend für die Induktion der Augenentwicklung verantwortlich ist (Quiring et al. 1994). Es induziert bei Insekten die Bildung von Facettenaugen und in Wirbeltieren die Entwicklung von Linsenaugen. Wenn z.B. in der Fruchtfliege Drosophila melanogaster das Pax6-Ortholog deletiert wird, entwickeln die Fliegen keine Augen mehr. Diese Mutante wird eyeless genannt. Führt man aber in Fliegen mit diesem Defekt das small eye-Gen aus der Maus mus musculus ein, entwickeln die Fliegen wieder Augen.

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