Einleitung Bachelorarbeit

1. Einleitung

Können wir in die Zukunft sehen? Bem (2011) beantwortet diese Frage mit einem deutlichen Ja. In seinem im Journal of Personality and Social Psychologyerschienenen Artikel zeigte sich, dass zukünftige Ereignisse einen Effekt auf unsere Gegenwart haben. Unter anderem zeigte er dies indem er Versuchspersonen (nachfolgend VPN) einen Free Recall Test in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen ließ.

Erstellt von Momk vor 8 Jahren
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Die VPN sollten sich aus einer Liste so viele Wörter wie möglich einprägen und anschließend wiedergeben. Danach wurde von der Liste eine bestimmte Anzahl von Wörtern per Zufall ausgewählt, welche die VPN in den Computer eintippten. Das Ergebnis; statistische Signifikanz für Psi. Denn die VPN erinnerten im Vorfeld mehr von den Wörtern, die ihnen später per Zufall zugelost wurden.

Diese und andere Befunde haben in der psychologischen Fachwelt jüngst eine Debatte um die Replizierbarkeit von psychologischen Studien entfacht. Auch die breiteren Medien schenken der oft als Replikationskrise titulierten Diskussion Beachtung (z.B. Böck, 2015; Mäder, 2015; Stallmach, 2016; Süddeutsche Zeitung, 2015). Im Kreuzfeuer der Debatte stehen zum einen die in der Psychologie angewandten statistischen Methoden zur Datensammlung und Datenanalyse, zum anderen die Handhabung und die Prävalenz von Replikationsstudien in psychologischen Fachzeitschriften.

Die vorliegende Arbeit ist eine direkte Replikationsstudie im Rahmen des Reproducibility Projects: Psychology der Open Science Collaboration (Open Science Collaboration [OSC], 2012). Sie versucht die folgenden Fragen zu erörtern:

1. Was sind die bedingenden Faktoren für die geringe Anzahl von in psychologischen Fachzeitschriften publizierten und von Forschern durchgeführten Replikationsstudien?

2. Welche Aussagekraft besitzen direkte Replikationsstudien und wie sollten ihre Daten interpretiert werden?

3. Wie weit trägt die hier durchgeführte Replikation zur Bewährung des Originaleffektes bei?

Der erste Abschnitt behandelt mögliche bedingende Faktoren für die geringe Prävalenz von (direkten) Replikationsstudien in der Psychologie (Kapitel 2.1). Im Anschluss geht die Arbeit auf die Methodik und Interpretierbarkeit direkter Replikationsstudien ein (Kapitel 2.2). Zum Ende des Kapitels zwei gibt diese Arbeit einen Umriss der zu replizierenden Studie Reflective liberals and intuitive conservatives: A look at the Cognitive Reflection Test and ideology(Deppe et al., 2015) und dem Ziel der eigentlichen direkten Replikation (Kapitel 2.3). In Kapitel drei werden die eingesetzten Methoden zur Replikation des korrelativen Effektes der Originalstudie besprochen und anschließend die Ergebnisse präsentiert (Kapitel 4). Diese Arbeit schließt mit der Diskussion über die Interpretierbarkeit des Replikationsergebnisses in Kapitel fünf.

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