Einleitung - Idee der Arbeit

Erstellt von DoktorLange vor 7 Jahren

Mit der Arbeit soll untersucht werden, welche Chancen und Risiken für Unternehmen der kommunalen Energieversorgung (Stadtwerke) in der heutigen Zeit – insbesondere mit Blick auf die Energiewende – relevant sind. Die Energiewende beeinflusst viele Tätigkeitsfelder der Stadtwerke und macht damit neue strategische Ausrichtungen notwendig. Bei dieser Arbeit liegt der Fokus auf der Untersuchung von (neuen) moralischen und kulturellen Chancen und Risiken im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruch (Energiewende). Es stellt sich die Frage, inwiefern das wirtschaftliche Gut Energie, bei dem in der Vergangenheit eher die Zielsetzungen der Versorgungssicherheit und der Wirtschaftlichkeit (Preisstabilität usw.) verfolgt wurden, inzwischen durch die gesellschaftliche Wahrnehmung (Energiewende, gesamtgesellschaftliches Umweltbewusstsein) auch moralisch aufgeladen ist. Wie entstand diese neue Bedeutung und durch welche Faktoren wird sie beeinflusst? Welche Auswirkungen (Chancen und Risiken) hat dieser zusätzliche Bedeutungsgehalt auf Unternehmen der kommunalen Energieversorgung? Es wird angenommen und konnte auch im Rahmen der durchgeführten empirischen Untersuchungen bestätigt werden, dass diese Entwicklung für kommunale Energieversorger eher positiv ist. Durch ihre häufig lange Tradition in der Region (Vertrauen), kommunale Verknüpfung mit Zielsetzungen jenseits von reiner Gewinnmaximierung (Gemeinwohlorientierung) und ihre Tätigkeiten und wirtschaftlichen Netzwerke vor Ort (Dezentralität) kommen ihnen einige Entwicklungen der Energiewende entgegen. Um mit diesen Entwicklungen jedoch richtig umzugehen, ist es für Stadtwerke wichtig, die Chancen und Risiken zu kennen. Die Arbeit hat zum Ziel, deren Relevanz und Inhalte zu beschreiben.

Nach der Identifikation der relevanten Chancen und Risiken für kommunale Energieversorger stellt sich auf praktischer Ebene die Frage, wie diesen durch geeignete Maßnahmen in den Unternehmensprozessen gerecht zu werden ist. Auf praktischer, unternehmerischer Ebene sollen deshalb in einem zweiten Schritt mögliche sinnvolle strategische Maßnahmen zur Steuerung der erkannten Chancen und Risiken und zur Berücksichtigung ökonomischer und moralischer Chancen beschrieben werden. Um nicht losgelöst oder gar blind gegenüber gesellschaftlichen Entwicklungsdynamiken zu sein, müssen die Maßnahmen und Instrumente stets eine kulturelle Perspektive mit Berücksichtigung gesellschaftlicher Praktiken aufweisen. Gerade in der Untersuchung der Energiewende wird klar, dass diese mit gesellschaftlichen Wandlungsprozessen (Umdenken) zusammenhängt, wenn nicht sogar von diesen abhängt. Deshalb sollten gesellschaftliche Veränderungen bei konkreten Maßnahmen stets Berücksichtigung finden und auch regelmäßig neu bedacht werden.

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