Inhaltszusammenfassung: Film
Deutschland im Spätherbst 1937. Der 12-jährige Joachim lebt mit seinen Eltern, dem senegalesischen. Awa (48) und der deutschen Annemarie (42), sowie seiner Großmutter Berta (84), auf einem kleinen, ärmlichen Bauernhof in der Eiffel.
Joachim's Kindheit ist im Grunde so normal wie das eines jeden anderen Dorfjungen - wäre da nicht der Umstand, dass Joachim's Haut als Afrodeutscher stärker pigmentiert ist, als die der anderen Kinder. Joachim strengt sich auf Geheiß seiner Eltern deshalb besonders an, nicht aufzufallen, nichts auszufressen und in der Schule gut aufzupassen – sehr zu seinem eigenen Leidwesen, denn bis auf seine beste Freundin Gisela (12), halten ihn die anderen Kinder für einen langweiligen, feigen Streber. Bei gemeinsamen Spielen, muss Joachim den „Schwarzen Mann“ mimen und nicht selten wird er als „Muli“ beschimpft. Joachim versucht, diese alltäglichen Rassismen zu ignorieren, denn er weiß, würde er sich dagegen wehren, würden ihn die anderen Kinder erst recht ausschließen. Joachim möchte kein Außenseiter mehr sein – er wirft seine Vorsätze über Bord und beschließt, von nun an dazuzugehören. Er macht bei Mutproben mit und gibt mit den tollsten Geschichten an: Joachim erzählt vor versammelter Mannschaft, er habe von Herrn Müller (75), dem griesgrämigsten aller Dorfbewohner, einen Sack voller Äpfel gestohlen. Was als harmlose Lügengeschichte beginnt, endet darin, dass Joachim von Helmuth (15), einem grobschlächtigen, gemeinen Jungen – dem Führer des Jungvolks im Dorf - unter Druck gesetzt wird. Entweder Joachim gibt Helmuth zwei Reichsmark, oder dieser erzählt Herrn Müller, dass Joachim von ihm gestohlen habe. Zu allem Überfluss wendet sich nun auch Gisela von Joachim ab. Sie kann nicht nachvollziehen, warum sich Joachim, der ihr von seiner zweifelhaften Beziehung zu Helmuth nichts erzählen kann, lieber mit Helmuth, als mit ihr abgibt. Joachim wird von den anderen Kindern zunehmend ausgeschlossen und als er Helmuths Forderung nach zwei Reichsmark mehrmals nicht nachkommt, liefert dieser ihn an den Dorflehrer aus. Joachim wird im Dorf nun als Dieb gehandelt – niemand möchte ihm glauben, dass er die Geschichte mit den gestohlenen Äpfeln nur erfunden hat, um sich beliebt zu machen, um dazuzugehören. Eines nachts wird das Dorf von einem tollwütigen Fuchs heimgesucht, der ein furchtbares “Hühnerblutbad” anrichtet und die Dorfbewohner in Aufruhr versetzt. Die Männer machen sich des Abends auf die Fuchsjagd, die jedoch erfolglos bleibt. Als erneut Hühner sterben, beschließen die Dörfler, eine Nachtwache einzurichten; jede Nacht patrouillieren zwei Männer durch das Dorf. Vom Fuchs fehlt allerdings jede Spur. Nur Awa meint, ihm auf der nächtlichen Jagd begegnet zu sein. In den nächsten Wochen kocht in dem kleinen Dorf die Gerüchteküche – die Dörfler überzeugen sich nach und nach gegenseitig, dass die toten Hühner nicht das Werk eines tollwütigen Fuchses sein können. Wer, wenn nicht eine Bestie, würde die Hühner zwar töten, aber dann nicht auffressen? Doch wer glaubt schon an Bestien? Steckt etwa ein Mensch dahinter? Doch wer im Dorf wäre zu solchen Gräueltaten fähig? Das müsste doch ein Barbar sein, ein unzivilisierter, wilder – das ist es! Die Dörfler meinen, die Lösung des Hühnerrätsels gefunden zu haben und sind überzeugt davon, dass es Awa ist, der sich des nachts an den Hühnerställen zu schaffen macht. Die Kamaras sind die einzigen im Dorf, die von der wunderhaften Verhandlung des Fuchses in einen Menschen nichts wissen – was sie jedoch mehr als deutlich spüren, ist, dass sich die Dorfbewohner immer mehr von ihnen abwenden und sich ihnen gegenüber zunehmend feindselig verhalten. Kaum einer der ehemaligen Kunden kauft mehr die Milch der Kamaras, Annemarie wird von den Dorffrauen ausgelacht und Awa wird als gefährlicher, wilder Mann verunglimpft. Als Großmutter Berta ganz plötzlich an einer Lungenentzündung stirbt, nimmt das traurige Schicksal der Kamaras nun vollends seinen Lauf, denn mit dem Tod Bertas verliert die Familie ihr letztes Schutzschild – Joachim, Awa und
Annemarie sind den Dorfbewohnern wehrlos ausgeliefert.