Kleiner Ausschnitt aus meiner Bachelorarbeit - Theorieteil

 

2.2.1 Der Kulturbegriff

Die Vorstellungen davon, wie Kultur zu beschreiben ist und was diese Beschreibungen umfassen sollen, sind vielfältig. Der etymologische Ursprung des Wortes -lateinisch „culture“ – bebauen, bestellen, pflegen (vgl. Bluhme 2005: 239) ist für diese Arbeit ebenso wenig hilfreich wie die Tatsache, dass bereits 1952 über 150 verschiedene Definitionen gezählt wurden (vgl. Thomas 2005: 21).

Erstellt von DieEule vor 12 Jahren

Dabei ist auffällig, dass sich das Alltagsverständnis von „Kultur“ nur auf den Teil des Bedeutungsgehalts bezieht, der Kultur im Sinne von „Hochkultur“ versteht. Eine Definition, die die Kultur einer Gesellschaft auf „schöne Künste“ reduziert, greift dabei aber offensichtlich zu kurz, denn sie ignoriert die tiefgreifenden Auswirkungen der kulturellen Prägung auf das menschliche Handeln. Wissenschaftler, die sich theoretisch mit dem Kulturbegriff beschäftigen, sind sich grundlegend einig, dass „Kultur einen sehr weiten Bereich umfasst, der von vom Menschen hergestellten Gegenständen, […] über Werte, Ideen, Weltbilder, Sprache und Philosophie bis hin zu der Art des Umgangs mit […] Subjekten wie Objekten“ reicht (Thomas 2005: 21). In einem Satz: Kultur ist die „Art und Weise wie Menschen ihr Leben gestalten mitsamt den Produkten ihres Denkens und Schaffens“ (Maletzke 1996: 15). Natürlich ist dies keine hinreichende Definition. Da vorhandene Definitionen von Kultur jedoch kontrovers sind und einige Autoren sogar die Meinung vertreten, Kultur sei nicht definierbar (vgl. Eberhardt 2009: 5), soll im Folgenden stattdessen insbesondere auf die drei Aspekte von Kultur hingewiesen werden, die im Kontext dieser Arbeit relevant sind.

 

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