Nachhaltigkeit im Personalbereich - Einführende Grundlagen und strategische Ansätze
1.1 Einleitung
In Zeiten knapper werdender Ressourcen gewinnt das Thema Nachhaltigkeit gerade auch für Unternehmen zunehmend an Bedeutung.1,2 In dem sehr großen Thema des „Nachhaltigkeitsmanagements“ (auch direkt aus dem Englischen als „Sustainability Management“ bezeichnet) und der Unterstützung einer „nachhaltigen Entwicklung“ („Sustainable Development“) wird das Hauptaugenmerk dabei auf die Bereiche gelegt, die aus Sicht der Unternehmensführung besonders be-deutsam für den Unternehmenserfolg sind.3 Dazu muss vermehrt der Personalbereich gezählt werden.
Dies liegt zum einen konsequenterweise daran, dass hier ein Großteil der heutigen Kos-ten eines Unternehmens anfällt, zum anderen auch, dass man sich immer mehr um die Bedeutung des Humankapitals insgesamt bewusst wird.
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Interessant ist bei einer Betrachtung des Nachhaltigkeitsmanagements für den Personal-bereich, wie er, aus holistischem Blickwinkel, in einem gesamtstrategischen Ansatz ein-gebunden wird. Die vorliegende Arbeit soll verdeutlichen, wie wichtig immaterielle Vermögenswerte, zu denen der Output des Personalsektors zählt, für die nachhaltige Wertschöpfung ge-worden ist.5 Dazu gibt die Arbeit einen inhaltlichen Anriss, wie im Bereich des Personalmanage-ment mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ umgegangen wird und wie nachhaltige Entwick-lung erreicht werden soll.
Aufgrund des Umfangs der Arbeit wird dabei der Schwerpunkt darauf gelegt, einen Grundlagenüberblick über dieses umfassendes Thema zu geben.
Dazu werden zunächst im zweiten Kapitel alle notwendigen grundlegenden Begriffe aus den Bereichen Nachhaltigkeit und des Personalmanagements erläutert. Im darauf fol-genden Abschnitt (Kapitel 3) wird darauf eingegangen, worauf der operative Fokus bei 1 Vgl. Schaltegger, S. / Herzig, C. / Kleiber, O. / Klinke T. / Müller, J. (2007), S. I ff.
2 Vgl. Hansen, U. / Schrader U. (2005), S. 375 ff.
3 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 69
4 Vgl. Kaplan R. S. / Norton D. P. (2004), S. 3 ff.
5 Vgl. Kaplan R. S. / Norton D. P. (2004), S. 3 ff.
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Maßnahmen des Personalmanagements liegt, wenn die Erzielung von Nachhaltigkeit als Ziel mit eingebunden wird.
Kapitel 4 stellt strategische Ansätze vor, wie dieses Thema im Kontext der ganzheitli-chen Unternehmensführung mit eingebunden wird.
Die Arbeit schließt mit einem zusammenfassenden Fazit, dass zudem einen Ausblick darauf geben soll, in welche Richtung der zukünftige Umgang mit diesem Thema ten-diert.
2 Grundlagen Zum einen ist zunächst zu klären, was Nachhaltigkeit vor allem aus Unternehmenssicht bedeutet und zum anderen soll ein grundlegender Überblick über den Personalbereich geben werden. Hierbei soll auch die wachsende Bedeutung der immateriellen Vermö-genswerte zum Ausdruck gebracht werden, die bei den heutigen Unternehmensstruktu-ren maßgeblichen Einfluss auf die Schaffung von nachhaltigem Wert besitzen.6
Dadurch wird die Notwendigkeit der Schwerpunktlegung auf den Personalbereich in-nerhalb einer Nachhaltigkeitsstrategie hinreichend deutlich.
2.1 Nachhaltigkeit
Allgemein bedeutet Nachhaltigkeit, „…dass ein Individuum oder mehrere Individuen so handeln, dass ihre eigenen Lebensbedingungen und die Lebensbedingungen anderer In-dividuen heute und in der Zukunft nicht beeinträchtigt, evtl. sogar gefördert werden.“7
Der Begriff „Nachhaltige Entwicklung“ knüpft in diesem Sinne daran an. Er beschreibt eine Entwicklung, die „…die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“8
In der praktischen Anwendung bedeutet dies, dass die zur Verfügung stehenden Res-sourcen so zu nutzen sind, dass auch eine zukünftige Nutzung möglich ist, bzw. dass sogar eine Vermehrung der Mittel stattfindet.9
Dieser allgemeinsoziologische Ansatz lässt sich auch auf Wirtschaftssubjekte übertra-gen (siehe 2.1.3).
6 Vgl. Kaplan R. S. / Norton D. P. (2004), S. 3
7 Palupski, R. (2004), S. 57
8 Hauff, V. (1987), S. 46
9 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 56
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2.1.1 Historischer Bezug der Nachhaltigkeitsidee
Die Nachhaltigkeitsidee entstammt ursprünglich der Forstwirtschaft um 1700.10 Durch den Bergbau wuchs der Holzbedarf enorm, weshalb ganze Wälder abgeholzt wurden. Dieser fortgesetzte Raubbau gefährdete mittelfristig die gesamte wirtschaftliche Ent-wicklung, weshalb auf eine nachhaltige Forstwirtschaft gesetzt wurde, die dafür sorgen sollte, dass dem geschlagenen Holz in einem bestimmten Zeitraum mit einer entspre-chende Menge an Neupflanzungen entgegen zu steuern ist.11
Später, noch bevor der moderne Nachhaltigkeitsbegriff geschaffen wurde, entwickelte sich in den 1960ern und 1970ern in mehreren Industrieländern ein Problembewusstsein für den Umweltschutz. Die einsetzende staatliche Umweltpolitik kann auch als Wegbe-reiter für eine nachhaltige Denkweise betrachtet werden.12
Es bildete sich dabei in der Folgezeit ein Bewusstsein, dass die Verknappung der Res-sourcen, wie z.B. die der fossilen Brennstoffe, ein zentrales Thema in der Wirtschaft einnimmt und dass die Nichtbeachtung dessen mittelfristig dem Wirtschaftswachstum Grenzen setzen würden.13
Als wichtiger Treiber für die nachhaltigen Bestrebungen entwickelte sich so der Um-weltschutz als ein Thema innerhalb der Politik, der einen verantwortungsvollen Um-gang mit den Ressourcen einforderte.14
2.1.2 Moderne nachhaltige Entwicklung
Nachhaltige Entwicklung („Sustainable Development“) wird heute recht einheitlich ver-standen im Sinne der eingangs dieses Abschnitts gegebenen Definition, die im Rahmen des Brundtland-Berichts: „Unsere gemeinsame Zukunft“ 1987 von einer Kommission unter Vorsitz des damaligen Norwegischen Ministerpräsidenten Gro Harlem Brundtland erarbeitet wurde.15
Die Aussage, dass die Bedürfnisse zukünftiger Generationen nicht durch das Handeln der gegenwärtigen beeinträchtigt werden dürfen, wurde spätestens auf der Welt-
10 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 56
11 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 56
12 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 56
13 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 57
14 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 57
15 Vgl. Hauff, V. (1987), S. 46
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Konferenz der UNO 1992 zur Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro zu einem ge-sellschaftlich weithin akzeptierten Ziel.16
Dieses wurde durch die so genannte „Agenda 21“ von insgesamt 179 Industrie- und Entwicklungsstaaten bestätigt.17
Das hierbei entwickelte allgemeingültige Nachhaltigkeitsleitbild wurde in der Folgezeit auf unterschiedlichen Ebenen (z.B. durch Staaten) operationalisiert.
Dabei wird sowohl das Prinzip der intra- als auch intergenerativen Gerechtigkeit ver-folgt.18 Die Umsetzung wird erreicht, indem in soziale, ökologische und ökonomische Sektoren unterschieden wird und für diese Bereiche Regelungen geschaffen werden.19
So entwickelte die Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“ in Deutschland 1998 beispielsweise Regeln und Ziele für eine nachhaltige Entwicklung und betonte dabei die Gleichrangigkeit der drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales.20
Dieses prozessorientierte Konsenskonzept entspricht auch der weitläufig vorherrschen-den Vorstellung zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens:21
Anhand eines „Drei-Säulen-Modells“ werden Zielsetzungen vorgegeben, die mit den einzelnen Bereichen verbunden werden. Dabei wird der Begriff „Nachhaltigkeit“ als Leitlinie gesehen, an dem die Prozesse zur Erreichung der Ziele ausgerichtet werden sollen.22
Bei der ökonomischen Zielsetzung geht es z.B. darum, „…Bedingungen zu schaffen und zu erhalten, die ein möglichst gutes Versorgungsniveau hervorbringen können.“23
Als soziale Ziele gelten u.a. das Erreichen von Wohlstand, Frieden, individueller Frei-heit und Entfaltungsmöglichkeiten; ökologische Zielsetzungen basieren auf denen der Umweltpolitik, wie z.B. Regeln zum Umgang mit der Natur und der Umweltschutz.24
Die EU hat 2001 ebenfalls eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und auf ihrem Gip-fel in Göteborg vorgestellt „Ein nachhaltiges Europa für eine bessere Welt: Die EU-
16 Vgl. Clausen, J. (2002), S. 13
17 Vgl. Voss, G. (1997), S. 26
18 Vgl. Hansen, U. / Schrader U. (2005), S. 375
19 Vgl. Schaltegger, S. / Herzig, C. / Kleiber, O. / Klinke T. / Müller, J. (2007), S. 14
20 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 60
21 Vgl. Voss, G. (1997), S. 35
22 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 60
23 Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 60
24 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 60
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Strategie für eine Nachhaltige Entwicklung“. Diese folgt die Zielsetzungen der bekann-ten EU-Strategie von Lissabon 2000, wonach bis 2010 der EU-Wirtschaftsraum anhand eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums zum wettbewerbsfähigsten Gebiet entwickelt werden soll.25
2.1.3 Nachhaltigkeit aus Unternehmenssicht
Wie die bisherigen Ausführungen zeigen, ist Nachhaltigkeit kein originär betriebswirt-schaftliches Konzept, sondern beruht ursprünglich auf volkswirtschaftlichen und politi-schen Überlegungen.
Dennoch lässt es sich auch auf Wirtschaftssubjekte übertragen, die zudem durch die ge-setzlichen Rahmenregelungen mit einbezogen und angesprochen werden.26
Das Verständnis von Seiten des Unternehmens lässt sich demzufolge ableiten als der Beitrag der Unternehmensführung, um die gestellten Nachhaltigkeitsherausforderungen systematisch zu bewältigen.27
Aus Sicht des Unternehmens kann die Einbeziehung von Nachhaltigkeit als eine den Handlungsrahmen definierende Zielgröße erfolgen, aber auch als Kern des Handelns be-trachtet werden, wenn „Nachhaltigkeit“ als ein tragendes Konzept für das Unterneh-mensfortbestehen an sich erkannt wurde.28
Grundsätzlich betrifft der ausgestaltete Rahmen zur Nachhaltigkeit - z.B. der Enquete-Kommission 1998 - auch Unternehmen, wobei ursprünglich die unmittelbare Übertra-gung aller drei Dimensionen des Nachhaltigkeitsleitbildes nicht vorgesehen war.
Vielmehr sollten aus den ökologischen und sozialen Herausforderungen der gesell-schaftlichen Ebene entsprechende Anforderungen an Unternehmen abgeleitet werden.29
Nunmehr ist das „Drei-Säulen-Modell“ auf die Unternehmenssituation übertragen und bildet das Konzept der „Triple Bottom Line“.30
25 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), p. 24
26 Vgl. Jörissen, J. (2000), S. 37
27 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 73
28 Vgl. Papulski, R. (2004), S. 57
29 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 68
30 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 66
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Ausgangspunkt ist, dass Unternehmen multifunktionale Wertschöpfungseinheiten sind, deren nachhaltiges Ziel der Kapitalerhalt bei gleichzeitiger Wertschöpfung darstellt.31 Dabei müssen alle drei Dimensionen in einen gemeinsamen „fit“ gebracht werden. Dies bedeutet, dass nicht einfach Maßnahmen in einem Bereich durch Maßnahmen für eine andere Dimension ersetzt werden können.32
Das Konzept der „Triple Bottom Line“ setzt zudem voraus, dass ein Unternehmen nur dann einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leistet, wenn es zu jedem Zeitpunkt einen ausreichenden Cashflow erwirtschaftet und mittelfristig Gewinne erzielt.33
Dies zeigt die übergeordnete Rolle auf, die der ökonomischen Nachhaltigkeit zu-kommt.34
Ferner besagt die ökologische Nachhaltigkeit, dass ökologische Rohstoffe nur im Rah-men ihrer natürlichen Reproduktion in Anspruch genommen werden sollen und Unter-nehmen keine Emissionen verursachen, die jenseits der Aufnahme und Anpassungsfä-higkeit natürlicher Systeme liegen.35
Schließlich gilt als Grundgedanke des Bereiches zur sozialen Nachhaltigkeit, dass ein Mehrwert für das kommunale und / oder regionale Umfeld geschaffen wird und die Auswirkungen auf das gesellschaftliche Kapital wie Mitarbeiter, Kunden oder Anwoh-ner berücksichtigt werden.36 Explizit wird somit auf das Humankapital Bezug genom-men, indem es als wichtige Komponente der Nachhaltigkeit verstanden wird (siehe wei-ter unten), die es auszubauen gilt.
Neben diesem „Grundkonzept“ existieren Leitfäden, Standards etc. an denen sich Un-ternehmen orientieren können, um ein Nachhaltigkeitsmanagement zu führen.
Dazu zählen z.B. Richtlinien zur Berichterstattung (GRI) oder auch für Teilaspekte, wie z.B. die Einhaltung von Arbeitsbedingungen (SA 8000).37
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass von Unternehmen zum einen eine Partizipation an der gesamten nachhaltigen Entwicklung gefordert wird, zum anderen eine nachhaltige Unternehmensführung nach bestehenden wissenschaftlichen Erkennt-
31 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 66
32 Vgl. Orlitzky, M. / Schmidt, F. L. / Rynes, S. L. (2003), S. 417
33 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 66
34 Vgl. Orlitzky, M. / Schmidt, F. L. / Rynes, S. L. (2003), S. 417 ff.
35 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 66
36 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 66
37 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (2004), S. 67
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nissen sinnvoll ist, da es Wettbewerbsvorteile liefert und in Konsequenz zum wirt-schaftlichen Erfolg beiträgt.38
Eine Umsetzung des Nachhaltigkeitsleitbildes erfolgt in Unternehmen überwiegend durch die Anwendung von sogenannten „Corporate Social Responsibility“-
Konzepten.39 CSR beschreibt Maßnahmen, die Unternehmen in den drei Dimensionen der
tigkeit durchführen, um ihrer „sozialen Verantwortung“ gerecht zu werden.40 Dazu wird das Nachhaltigkeitsmanagement („Sustainability Management“) mit in das Aufgabenspektrum des Managementsystems der
und in die Unternehmensstrategie eingebunden.41 Bei der Implementierung des Nachhaltigkeitsmanagements müssen die Unternehmen dabei eine Ausrichtung auf ihre Stakeholder vornehmen, da die Berücksichtigung dieser notwendig ist, um den Erfolg dieser Strategie zu gewährleisten.42 Dieser Anspruch wird bei der Umsetzung durch ein N
g
2.2 Personalmanagement Personalmanagement, Personalwesen, Personalwirtschaft oder auch „Human Resource Management“ stehen alle als Begriffe
seitigen Umgangs mit dem Personal.44 Je nach Sichtweise, bzw. nach zeitlichem Bezug, umfassen die Begriffe unterschiedlich weit dieses Gebiet oder stehen auch sinnbildlich für eine unterschiedliche Management-herangehensweise. So ist z.B. der Begriff der Personalwirtschaft u.a. definiert als „…die Gesamtheit der mitarbeiterbezogenen Gestaltungs- und Verwaltungsaufgaben im Unter-nehmen.“45 Gleichzeitig kommt hierbei zum Ausdruck, dass vor allem der wirtschaftli-
38 Vgl. Loew, T. / Ankele, K. / Braun, S. / Clausen, J. (200
39 Vgl. Hansen, U. / Schrader U. (2005), S
40 Vgl. Münstermann, M. (200
41 Vgl. Loew, T. (2002), S. 3
42 Vgl. Orlitzky, M. / Schmidt, F. L. / Rynes, S. L. (2003), S. 417 ff.
43 Vgl. Orlitzky, M. / Schmidt, F. L.
44 Vgl. Palupski, R. (2004), S. 74 f.
45 Olfert, K. / Steinbuch, P. A. (200
...
5 Fazit
Zielstellung der Arbeit war es, einen grundlegenden Überblick darüber zu geben, wie nachhaltige Entwicklung innerhalb des Personalmanagements erzielt werden kann.
Dazu wurden zunächst im Grundlagenteil die relevanten Begriffe erläutert, insbesondere eine Einführung zum Thema Nachhaltigkeit gegeben.
Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit bildete die Vorstellung der umzusetzenden Maß-nahmen im Personalbereich, die – auch durch verschiedene Untersuchungen ermittelt – Nachhaltigkeitsbestrebungen von Seite der Unternehmung unterstützen. Dabei wurden einige besonders wichtige Maßnahmen anhand der aktuellen Trends im Human Resour-ce-Bereich herausgestrichen und der mögliche Umgang mit diesen Herausforderungen geschildert.
Um einen Einblick der Einbeziehung einer nachhaltigen Personalentwicklung in die ge-samte Unternehmensstrategie zu vermitteln, wurden als zwei interessante Ansätze das EFQM-Modell für Excellence als ein Tool des Qualitätsmanagement und die Sustaina-bility Balanced Scorecard als ein Managementsystem angesprochen.
Die inhaltlichen Ausführungen der vorliegenden Arbeit zeigen – zumeist in Ansätzen – die große Bedeutung der nachhaltigen Personalentwicklung für das Unternehmen.
Dabei wird deutlich, dass das Thema des Nachhaltigkeitsmanagements an Relevanz zu-nimmt und zukünftig noch größere Bedeutung haben wird, da knapper werdende Res-sourcen Unternehmen zu einem vorausschauenden Handeln in diesem Bereich bewegen.
Zudem nimmt der Wert der immateriellen Vermögenswerte, insbesondere der des Hu-mankapitals, eine immer größere Rolle an.
Die Schilderungen in diesem einführenden Einblick über die Materie des Nachhaltig-keitsmanagements speziell für den Personalsektor zeigen, dass in der Unternehmens-Praxis noch viele Verbesserungen möglich sind. Es besteht mittlerweile zwar ein breites Bewusstsein für diese Thematik, die Umsetzung erfolgt jedoch noch nicht umfassend und zielgenau, sondern beschränkt sich oftmals auf die Anwendung einiger gängiger Methoden und Maßnahmen ohne Anspruch auf ein komplettes strategisches System.
Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass das hier vorgestellte Thema eine hohe Zukunftsträchtigkeit besitzt und ein weiteres Vorantreiben sowohl von Wissenschaft als auch in der praktischen Umsetzung erfolgen wird.
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