Private Equity als Finanzierungsform

Private Equity stellt primär Eigenkapital zur Finanzierung zur Verfügung, parallel dazu kann Fremdkapital bereitgestellt werden, insbesondere dann, wenn vom Leverage-Effekt profitiert werden soll. Dabei wird die Eigenkapitalrentabilität durch die Aufnahme von niedrig verzinsten Fremdkapital erhöht, was so lange ein Erfolg ist, wie die Fremdkapitalzinsen niedriger sind als die durchschnittliche Verzinsung des gesamten eingesetzten Kapitals.[1]

Erstellt von profitext vor 9 Jahren

Neben der Investition zur Wertsteigerung des Investments am Ende des Beteiligungszeitraums gibt es strategische Investoren, die den Ausbau der eigenen Geschäftstätigkeit und die Nutzung von Synergien im operativen Geschäft verfolgen.[2]

Private Equity-Fonds diversifizieren das anfängliche Ausfallsrisiko, indem in verschiedene Portfoliounternehmen investiert wird und die Erträge aus dem Beteiligungen am Ende der Beteiligungszeiträume an die Investoren in Form von Ausschüttungen zurückgeführt wird. Die Investition zielt daher weniger auf die Erzielung laufender Zinsen oder Dividenden, sondern auf Kapitalgewinn, wenn die Beteiligungen erfolgreich veräußert werden.[3]

Zur Risikominimierung wie zur Steigerung und Sicherung des Unternehmenswertes nehmen die Manager von PE-Gesellschaften vielfach auch beratende Managementfunktionen in den Unternehmen war. Dies ist umso wichtiger, als sich die Wertgenerierungsmechanismen in den letzten Jahren von der Ausnutzung von Hebelwirkungen zur Schaffung von wertschöpfenden Maßnahmen in den Portfolio-Unternehmen verschoben haben.[4] Zusammen mit verstärkten Kreditfinanzierungsvorschriften und einer längeren Haltedauer der Unternehmen im Portefeuille der PE-Gesellschaften bilden diese den Unternehmenswert steigern Maßnahmen die wichtigste Säule finde zukünftige positive Renditeentwicklung. PE-Gesellschaften tragen somit sowohl auf der Seite der Unternehmen wie auf Seite der Investoren, wie auch in ihrem eigenen Markt zur nachhaltigen Wertschöpfung bei.[5]

Innerhalb der Portfoliounternehmen können die Manager von PE-Gesellschaften im operativen Bereich Erfolge erzielen, der sich auch als finanzielle Unternehmenserfolg widerspiegelt. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn die Manager den Markt, in dem das Unternehmen agiert kennt, und über fachliche Spezialkenntnisse verfügt.

PE-Kapital wird zumeist zur Finanzierung von Buy-outs in der Spätphase eines Unternehmenslebenszyklus bereitgestellt. Dies kann im Fall eines Eigentümerwechsels in einem soliden Unternehmen ein klassischer Buy-out sein, in einem finanziell angeschlagenen Unternehmen ein Turnaround-Buy-out.[6] Vielfach wird ein professionelles erfahrenes Managementteam dabei unterstützt, wobei ein hohes Risiko eingegangen wird, da nicht gewährleistet werden kann, den erwarteten Verkaufspreis für die Anteile tatsächlich zu erzielen.

Neben PE-Gesellschaften als Finanz intermediäre gibt es weitere Akteure, wie Investmentbanken, Unternehmensberater und Berater der einzelnen Akteure (Unternehmen Fondsgesellschaften, Investoren). Sie stellen zusätzliche Informationen bereit und wirken unterstützend bei der Anbahnung und Durchführung von Transaktionen.[7]

Die meisten PE-Fonds sind geschlossene Fonds, wobei hier die Laufzeiten und das Investitionsvolumen am Beginn des Investments festgelegt werden. Die meisten derartigen Fonds halten zwischen zehn und 30 Unternehmen in ihrem Portfolio.[8] Unternehmensbeteiligungen können durch den Erwerb von Anteilen (Share Deals) oder an Vermögensgegenständen (Asset Deals) des Portfoliounternehmens erworben werden. Der Buy-out wird mithilfe verschiedenster Finanzierungsformen und -instrumente durchgeführt, in denen Eigen-, Mezzanine und Fremdkapitalquellen herangezogen werden. Vielfach werden die Topmanager eines Portfoliounternehmens am Eigenkapital beteiligt und haben im Rahmen des Buy-out die Möglichkeit Miteigentümer zu werden.

[1] Landau (2010) S. 56

[2] Zipser (2008) S. 13

[3] Draxler (2010) S. 7

[4] Landau (2010) S. 8

[5] Landau (2010) S. 9

[6] Landau (2010) S. 24

[7] Landau (2010) S. 26

[8] Landau (2010) S. 27

Draxler, Jürgen (2010): Private Equity Exit. Stategie und Vertragsgestaltung. Wien/New York: Springer

Landau, Christian (2010): Wertschöpfungsbeiträge durch Private-Equity-Gesellschaften. Empirische Untersuchung europäischer Spin-Off-Buyouts. Wiesbaden: Gabler

Zipser, Daniel (2008): Wertgenerierung von Buyouts. Der Einfluss des Investitionsverhaltens von Fondsmanagern auf die Rendite von Buyouts, Wiesbaden: Gabler

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