Ratgeber Allergie
Vorwort
Kennen Sie jemanden, der KEINE Allergie hat?
Die Zahl der Allergiker steigt anhaltend. Nicht nur die zunehmende Chemikalisierung unserer Nahrungsmittel, Körperpflegeprodukte und Wohnraumstoffe tragen dazu bei, sondern auch die Umweltverschmutzung, bestimmte Medikamente und die oftmals völlig übertriebene Hygiene. Dies alles kann unser Immunsystem aus dem Konzept bringen.
Die Folge ist eine erhöhte Empfindlichkeit und Reaktionsbereitschaft bei Kontakt mit bestimmten Substanzen, Tierhaaren oder Pollen.
Teils saisonal (Pollen), teils ganzjährig (beispielsweise Hausstaubmilben und Schimmelpilze) plagen sich viele Patienten mit Niesattacken, Husten, laufender Nase oder gar Bronchitis / Asthma herum.
Im Urlaub kommt der Körper zu Ruhe und wir möchten uns vom Alltagsstress erholen. Hierbei sollte von Allergikern besonderes Augenmerk auf die Wahl des Urlaubsortes und die Qualität des Hotels gelegt werden:
➠ Zu empfehlen ist zum Beispiel ein Klimawechsel – Hochgebirge- und Seeklima reduzieren nachhaltig die Pollenbelastung. Hier sollten Sie sich vom Pollenflugdienst beraten lassen.
➠ In allergikerfreundlichen Hotels sollten Matratzen und Bettzeug mit besonderen Überzügen gegen Hausstaubmilben versehen sein. Dies verhindert schlaflose Nächte.
➠ Sehr zuvorkommend wäre es auch, wenn im Hotel auf besondere Einschränkungen von Nahrungsmittelallergikern Rücksicht genommen würde. Nahrungsmittelzusätze sollten vermieden werden oder zumindest deklariert sein.
➠ Im Übrigen bieten auch viele Hotels und Kureinrichtungen spezielle Angebote für Allergiker an. Erwähnenswert sind hierbei Inhalationen, Kochkurse zum allergenarmen Kochen, Yoga zur Entspannung o.ä.
Eine Anfrage im Vorfeld hilft, dass Ihnen die „schönste Zeit im Jahr“ in guter Erinnerung bleibt. Und auf Empfehlung Ihres behandelnden Hautarztes können Sie auch bei der Krankenkasse anfragen, ob sie medizinische Behandlungen am Urlaubsort finanziell unterstützt.
Dr. med. Marion Krakor
Praxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten HYPERLINK "http://www.hautarztpraxis-krakor.de" www.hautarztpraxis-krakor.de
Einleitung
Allergien treten in der heutigen Zeit immer häufiger auf und beeinflussen je nach Allergiegrad und Erscheinungsform unser Leben. Doch auch wenn die Auswirkungen einer allergischen Reaktion unangenehm sein können, so darf die Allergie dennoch nicht die Kontrolle über unser Leben einnehmen. Wenn Sie einige Tipps beherzigen, können Sie Ihre Allergie in die Schranken weisen.
Zuvor ist es jedoch notwendig, zu klären, welche Allergie Ihre Beschwerden auslöst. Wir unterscheiden zwischen:
Hausstaubmilbenallergie
Insektengiftallergie
Kontaktallergie
Latexallergie
Nahrungsmittelallergie
Pollenallergie
Schimmelpilzallergie
Sonnenallergie
Tierhaarallergie
Vogelallergie (Vogelhalterlunge)
Allergietests bei Ihrem Hautarzt geben genauen Aufschluss über die Art der Allergie. Nach dieser Spezifizierung können Sie die damit verbundenen Unannehmlichkeiten gezielt reduzieren:
Eine Hausstaubmilbenallergie äußert sich in der Regel dadurch, dass Sie auf den Kot der Hausstaubmilbe allergisch regieren. Der Kot zerfällt nach dem Ausscheiden in kleine Teile, die über den Staub in der Luft in Ihre Atemwege gelangen. Um die Menge der auftretenden Milben zu minimieren, sollten Sie die Bettwäsche sowie das Kopfkissen regelmäßig bei Temperaturen über 50°C waschen. Steht eine Urlaubsreise an, so sollten Sie sich für eine allergiefreundliche Ferienwohnung oder Hotel entscheiden. Liegt eine Insektengift-, Kontakt-, oder Latexallergie vor, sollten Sie in jedem Fall Ihre persönliche Notfallapotheke immer griffbereit mit sich führen. Bei einer Nahrungsmittelallergie ist es besonders wichtig, Nahrungsmittel vor dem Verzehr genauestens auf ihre Bestandteile zu kontrollieren, denn diese Allergie kann im Extremfall tödlich enden. Ist eine Urlaubsreise in ein anderssprachiges Land geplant, so informieren Sie sich vor Reiseantritt unbedingt über die landessprachlichen Bezeichnungen der Allergene wie auch der Nahrungsmittel, die diese Allergene enthalten.
Pollenallergiker leiden besonders im Frühling und im Sommer. Wollen Sie trotzdem nicht auf den Aufenthalt im Freien verzichten, so bieten sich ausgiebige Spaziergänge nach Regengüssen an. Vor dem Zubettgehen empfiehlt es sich, Haut und Haar von den lästigen Pollen zu befreien, um einen erholsamen Schlaf zu gewährleisten.
Schimmelpilze können den Allergiker auf vielfältige Art und Weise belästigen. Die Sporen der Schimmelpilze finden sich hauptsächlich in Lebensmitteln, Tapeten, Feucht- und Kellerräumen sowie im Kühlschrank. Frisch gemähte Grünflächen sollten Sie generell meiden.
Die Sonnenallergie äußert sich durch Hautrötungen, Pusteln und Bläschenbildung sowie durch Ausschlag und unerträglichen Juckreiz. Vermeiden können Sie diese Erscheinungen, wenn Sie von längeren Sonnenbädern Abstand nehmen und Sonnenschutzmittel mit hohem Sonnenschutzfaktor verwenden. Eine Tierhaarallergie wird nicht, wie der Name vorgibt, von den Haaren selbst ausgelöst, sondern von Allergenen, die über die Haare des Tieres in die Luft und auf die Kleidung gelangen. Nach jedem Kontakt mit einem Tier empfiehlt es sich, die Hände gründlich zu waschen und die Kleidung zu wechseln.
Die Vogelallergie lässt sich im Prinzip mit der Tierhaarallergie vergleichen. Allergene im Speichel, im Kot oder im Gefieder der Tiere lösen die Beschwerden aus. Wünschen Sie sich als Allergiker einen schönen und erholsamen Urlaub, so sollten Sie sich für einen Aufenthalt in einem ECARF-zertifizierten Hotel entscheiden. Bei der ECARF (European Centre for Allergy Research Foundation) handelt es sich um eine Stiftung, die sich europaweit der Allergie-Erforschung widmet. Im Rahmen ihres Bestrebens, Allergikern ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen, verleiht sie Hotels, die sich auf die speziellen Bedürfnisse von Allergikern eingestellt haben, die ECARF-Zertifizierung.1. Die häufigsten Allergien und ihre Auswirkungen
1.1 Hausstaubmilbenallergie
Hausstaub bildet den Lebensraum der Hausstaubmilbe (Dermatophagoides). Die 0,1 bis 0,5 mm kleinen Spinnentierchen ernähren sich von menschlichen Hautschuppen, insofern liegt es nahe, dass die größten Populationen der Milbe in Matratzen und Kopfkissen zu finden sind. Doch auch Polstermöbel, Bettwäsche, Kleidung und alte Buchseiten bieten den Tieren hervorragende Lebensbedingungen.
Der Mensch reagiert allerdings nicht auf die Hausstaubmilbe selbst, sondern auf ihren Kot, der nach dem Austrocknen in winzige allergieauslösende Bestandteile zerfällt und sich so mit dem Staub verbindet. Pro Tag scheidet das Tier bis zu zwanzig Kotbällchen aus, in ihrem etwa sechswöchigen Leben erreicht das Gewicht dieser Kotbällchen das Zweihundertfache des Eigengewichtes der Milbe.
Den nunmehr allergenhaltigen Staub nehmen Sie mit der Atemluft auf, wodurch Beschwerden auftreten können wie:
✔ Husten
✔ Schnupfen
✔ Niesanfälle
✔ Hautreaktionen
✔ Augentränen
✔ Atemnot
✔ chronische Erkrankungen, zum Beispiel Asthma bronchiale
Stellen Sie nachts oder unmittelbar nach dem Aufstehen ein vermehrtes Auftreten dieser Symptome fest, so sollten Sie sich unbedingt von Ihrem Arzt oder Dermatologen auf eine Hausstaubmilbenallergie testen lassen.
Hausstaubmilben lassen sich durch regelmäßige Hygienemaßnahmen zwar nicht vollständig beseitigen, Sie können den Bestand jedoch drastisch dezimieren, indem Sie Bettwäsche und Kissenbezüge regelmäßig bei über 50° C waschen. Zum Vergleich: Gereinigte Kissen weisen eine Population von etwa 10.000 Tieren auf, während an die 400.000 Milben auf Kissen überleben, die über einen längeren Zeitraum nicht gewaschen wurden. Die gängige Meinung, dass Vorhänge und Teppiche zu vermeiden seien, gilt nicht als bestätigt. Tatsächlich sind dort verhältnismäßig wenige Tiere zu finden.
Zudem vertragen Hausstaubmilben keine trockene Heizungsluft, sodass sich die Milbendichte besonders in den Wintermonaten deutlich reduziert. Der dauerhafte Einsatz technischer Luftentfeuchter bewirkt insofern tatsächlich eine kürzere Lebenserwartung und eine verlangsamte Fortpflanzung der Milbe – allerdings sollten Sie sich bewusst machen, dass diese Methode mit hohen Energiekosten verbunden ist.
Selbstverständlich können auch die natürlichen Feinde der Hausstaubmilbe für eine Reduzierung der Milbendichte sorgen, doch wer möchte wirklich mit Bücherskorpionen, milbenfressenden Milben und Silberfischen unter einer Decke leben?
1.2 Insektengiftallergie
Mücken, Bienen und Wespen, aber auch Hornissen und Hummeln geben beim Stechen eine Substanz in die Haut des Opfers ab, auf die der menschliche Körper mit Abwehr reagiert. So entsteht eine rote Quaddel um die Einstichstelle, die schon nach wenigen Tagen vollständig verschwindet – bei jedem Menschen.
Reagieren Sie jedoch allergisch auf das Insektengift, so haben Sie innerhalb von Sekunden nach dem Stich mit äußerst heftigen Symptomen zu kämpfen:
✔ starke Schwellungen an der Einstichstelle
✔ Schwellungen am Gesicht und am Hals
✔ Hautrötungen
✔ Schluckbeschwerden
✔ Übelkeit mit Durchfall und Erbrechen
✔ Schwindel und Atemnot
Im Extremfall kommt es zu einem anaphylaktischen Schock verbunden mit:
✔ Blutdruckabfall
✔ Kollaps
✔ unkontrolliertem Urin- und Stuhlabgang
✔ Bewusstlosigkeit
In Deutschland sterben pro Jahr bis zu zwanzig Menschen an den Folgen eines Insektenstichs. Nehmen Sie eine Insektengiftallergie folglich nie auf die leichte Schulter, sondern suchen Sie umgehend nach dem Stich den Arzt Ihres Vertrauens auf.
Ein Insektenstich lässt sich nicht immer vermeiden. Sie dürften den Frühling und Sommer in freier Natur nicht mehr genießen, müssten sich 24 Stunden täglich im Haus einsperren und selbst dort findet immer wieder eine Biene den Weg hinein. Sie können das Risiko, gestochen zu werden, lediglich reduzieren, indem Sie im Freien stets aufmerksam bleiben:
Achten Sie beispielsweise darauf, nicht auf Löcher in den Wiesen zu treten, denn Wespen, die ihre Nester im Erdboden errichten, reagieren äußerst aggressiv auf vermeintliche Bedrohungen. Lassen Sie vor allem süße Getränke nicht offen auf dem Gartentisch stehen, sondern drehen Sie stets den Deckel auf die Flasche oder decken Sie Trinkgläser ab, damit keine Biene hineinfallen kann. Auch Kuchen und andere Süßspeisen locken die Tiere in Ihre Nähe – bedenken Sie dies auch beim Bäckereibesuch. Bewahren Sie Ruhe, wenn ein Stechinsekt um Sie herumschwirrt, und provozieren Sie den Stich nicht durch wilde, für das Tier bedrohlich wirkende Handbewegungen.
Für den Fall der Fälle sollten Sie stets eine Notfall-Apotheke bei sich tragen, die in der Regel ein flüssiges Antihistaminikum, ein flüssiges Kortisonpräparat wie auch ein adrenalinhaltiges Medikament als Spray oder Fertigspritze enthält.
1.3 Kontaktallergie
Bestimmte giftige oder ätzende Reizstoffe, wie die einer Brennnessel oder der Nesselqualle, bewirken bei jedem Menschen eine direkte Reizung der Haut.
Sollten Sie allerdings unter einer Kontaktallergie leiden, so wächst sich die zunächst harmlose Immunreaktion zu einer stark juckenden Rötung mit bläschenartigen Schwellungen aus. Diese Reaktion auf verschiedene Staubarten, beispielsweise Zement- oder Holzstaub, und auf die Duftstoffe in Parfüms und ätherischen Ölen tritt bereits wenige Minuten nach Kontakt mit dem Allergen auf, ist aber nach zwei bis drei Tagen nicht mehr zu sehen.
Ein Kontaktekzem, sprich eine Entzündung der oberen Hautschichten, kann allerdings auch noch drei Tage später entstehen. Es führt zu äußerst unangenehmen Folgen wie:
✔ Rötungen
✔ Schwellungen
✔ Papeln
✔ Schuppungen
✔ Bläschen und nässende Stellen
✔ Hautverkrustungen
✔ schier unerträglichen Juckreiz
Sofern es nicht zu einem regelmäßigen Kontakt mit dem Allergen kommt, klingt auch das Kontaktekzem innerhalb von wenigen Tagen, ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen, ab. Neben der Immunreaktion auf ein Allergen können allerdings auch die Überlastung der Hautschutzfunktion, insbesondere an den Händen, sowie die Veranlagung zu Neurodermitis oder eine übermäßig ausgetrocknete Haut eine solche Kontaktdermatitis verursachen.
Um einer Kontaktallergie vorzubeugen, sollten Sie den Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff weitestgehend vermeiden – auch wenn dies zum Verlust Ihrer beruflichen Tätigkeit oder zur Aufgabe des geliebten Hobbys führt. Reagieren Sie auf Substanzen in Wasch-, Desinfektions- oder sonstigen Reinigungsmitteln allergisch, so schützen Sie Ihre Hände durch ph-neutrale Hautschutzcrémes ohne Duftstoffe oder greifen Sie grundsätzlich zu Schutzhandschuhen.
1.4 Latexallergie
Bei Latex handelt es sich um einen Naturkautschuk, sprich den milchigen Saft tropischer Pflanzen, der in der Herstellung von Schutzhandschuhen, von Verhütungs- und medizinischen Hilfsmitteln – zum Beispiel Kondome, Infusionsbehälter und Spritzen – sowie von alltäglichen Gebrauchsgegenständen wie Gummibändern Verwendung findet.
Die Produktion hinterlässt Rückstände auf dem Latex, welche bestimmte Proteine enthalten, auf die mehr und mehr Menschen äußerst sensibel reagieren. Besonders gepuderte Latexhandschuhe belasten die Atemwege der Betroffenen, denn das Pulver transportiert das Allergen ungehindert durch die gesamte Raumluft. Die dadurch begünstigten Symptome sind:
✔ Juckreiz
✔ Hautrötungen
✔ Fließschnupfen
✔ Atemnot
✔ chronische Erkrankungen, zum Beispiel Asthma bronchiale
Im Extremfall, beispielsweise bei medizinisch notwendigen Eingriffen, kommt es zu einem anaphylaktischen Schock verbunden mit:
✔ Blutdruckabfall
✔ Kollaps
✔ unkontrolliertem Urin- und Stuhlabgang
✔ Bewusstlosigkeit
Den Auswirkungen einer Latexallergie können Sie aus dem Weg gehen, indem Sie ausschließlich ungepuderte oder besser noch latexfreie Einweghandschuhe verwenden. Auch beim Kauf von Kondomen sollten Sie auf die latexfreie Variante zurückgreifen.
Machen Sie behandelnde Zahnärzte und Gynäkologen unbedingt auf Ihre Allergie aufmerksam, um zu vermeiden, dass größere Mengen des Allergens ohne schützende Hautschicht direkt in Ihren Körper gelangen.
Was sich viele Menschen nicht vor Augen führen, ist die Tatsache, dass auch bestimmte Zimmerpflanzen allergische Reaktionen hervorrufen können. So findet sich der Naturkautschuk beispielsweise auch im Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) sowie in der Birkenfeige (Ficus benjamina). Ein besonders empfindliches Immunsystem reagiert auch auf latex-ähnliche Inhaltsstoffe, die in verschiedenen Früchten und Nüssen vorkommen. Zu nennen sind insbesondere Kiwis, Avocados, Bananen, Esskastanien und Walnüsse.
1.5 Nahrungsmittelallergie
Schätzungsweise vier bis sechs Prozent der Kinder und drei Prozent der Erwachsenen sind in Deutschland von der Nahrungsmittelallergie betroffen. Eine genauere Angabe ist leider nicht zu treffen, da es sich als äußerst schwierig erweist, eine bestehende Überempfindlichkeit gegen Nahrungsmittel nachzuweisen. Infolgedessen empfehlen wir Ihnen bei Verdacht auf Nahrungsmittelallergie, unbedingt den Arzt Ihres Vertrauens zu konsultieren.
Die Ursachen einer Nahrungsmittelallergie variieren je nach Alter des Patienten:
Säuglinge reagieren beispielsweise häufig sensibel auf Grundnahrungsmittel wie Kuhmilch, Hühnereier, Weizenprodukte oder Nüsse. Eine solche Allergie verliert sich für gewöhnlich bis zum Schulalter des Kindes. Mit Beginn der Jugend reagieren Betroffene in erster Linie dauerhaft auf Obst, Gemüse, Fisch und Nüsse.
Die Beschwerden der Nahrungsmittelallergie zeigen sich in Form von:
✔ Juckreiz
✔ Schwellungen im Mund
✔ Durchfall und Blähungen
✔ Quaddeln
✔ Hautekzeme
✔ Husten
✔ Atemnot
Im Extremfall kann es zu Kreislaufversagen mit Todesfolge kommen.
Sofern dies möglich ist, sollten Sie Nahrungsmittel, nach deren Genuss wiederholt allergische Reaktionen auftreten, meiden oder durch andere Nahrungsmittel ersetzen. Eine Ernährungsfachkraft wird Ihnen gerne beratend zur Seite stehen.
Bei einer stark ausgeprägten Nahrungsmittelallergie sollten Betroffene unbedingt ärztlich verordnete Notfallmedikamente mit sich führen, um lebensbedrohliche Immunreaktionen des Körpers nach versehentlichem Verzehr einer allergenhaltigen Speise abzuwenden.
Bedenken Sie jedoch auch, dass nicht immer eine Nahrungsmittelallergie hinter den beschriebenen Symptomen zu stecken braucht. Weitere Ursachen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit sind beispielsweise Enzymmangel, Zusatzstoffintoleranz oder aber eine Autoimmunerkrankung.
Wirkliche Gewissheit kann da ausschließlich der Besuch beim Arzt herbeiführen.
1.6 Pollenallergie
Die Pollenallergie (Rhinitis allergica) bzw. Heuschnupfen ist inzwischen zu einer Volkskrankheit geworden. Sobald die Blütenpollen der Bäume, Sträucher, Gräser, Getreide und Kräuter in Berührung mit den Nasenschleimhäuten oder den Augen geraten, reagiert der Körper sensibler Pollenallergiker mit:
✔ Bindehautentzündung
✔ Fließschnupfen
✔ Niesreiz
✔ Hautekzemen
✔ Husten
✔ Atemnot
✔ chronischen Erkrankungen, zum Beispiel Asthma bronchiale
Die steigende Zahl der saisonalen allergischen Rhinitis ist auf die Aggressionssteigerung der Allergene durch Schadstoffe sowie veränderte Lebensbedingungen und eine generelle Zunahme der Hygiene zurückzuführen. Die Abwehrkörper treffen immer seltener auf Parasiten, sodass sie sich „neue Feinde“ erschaffen. Die Tatsachen, dass Allergien in Ländern der Dritten Welt nahezu unbekannt sind und dass speziell die Pollenallergie Kinder vom Lande mit häufigem Kontakt zu Tieren und der freien Natur verschont, unterstreicht diese Hygiene-These.
Ist die Pollenallergie jedoch erst einmal ausgebrochen, so sollten Sie den Kontakt zu den allergieauslösenden Stoffen, so gut es geht, vermeiden. Freizeitaktivitäten oder Gartenarbeiten können Sie problemlos nach Regengüssen erledigen. Wechseln Sie Ihre Kleidung nach einem Aufenthalt im Freien und waschen Sie Ihre Haare – besonders vor dem Betreten des Schlafzimmers. Möchten Sie auf eine sportliche Betätigung im Freien nicht verzichten, so können Sie eine Atemschutzmaske verwenden, die den Pollenstaub von Ihren Atemwegen fernhält. Halten Sie sich vorbeugend über den aktuellen Pollenflug informiert: Verschiedene Radio- und Fernsehsender berichten täglich über die Pollenbelastung in der Luft, der Pollenflugkalender bietet einen nützlichen Jahresüberblick.
Entwurfsansicht – Original unter: HYPERLINK "http://de.fotolia.com/id/31793329" http://de.fotolia.com/id/31793329
Pollenallergiker sollten im Falle einer stark ausgeprägten Nahrungsmittelallergie stets ärztlich verordnete Notfallmedikamente mit sich führen, um eine lebensbedrohliche Immunreaktionen des Körpers zu verhindern.
1.7 Schimmelpilzallergie
Bei Schimmelpilzen handelt es sich um mikroskopisch kleine Organismen, die dem Abbau organischer Materialien dienen und folglich überall, hauptsächlich jedoch in Lebensmitteln, Stoffen, Küchen und Gärten, Tapeten, Feucht- und Kellerräumen sowie im Kühlschrank zu finden sind. Die für Allergiker bedeutsamsten Schimmelpilze sind Alternaria, Aspergillus und Cladosporium. Die Sporen des Schimmelpilzes schweben durch die Luft, um die Fortpflanzung des Pilzes sicherzustellen. So gelangen sie über die Atemluft oder über bereits pilzhaltige Nahrungsmittel in den menschlichen Körper. Sobald die Sporen in Kontakt mit der menschlichen Schleimhaut geraten, setzen sie Substanzen frei, die beim Allergiker unangenehme Symptome auslösen:
✔ Augenjucken und -tränen
✔ Fließschnupfen
✔ Niesreiz
✔ Nesselfieber
✔ Magen-Darm-Beschwerden mit Erbrechen und Durchfall
✔ Migräne
✔ Husten
✔ Atemnot
✔ chronische Erkrankungen, zum Beispiel Asthma bronchiale
Um derartigen Beschwerden vorzubeugen, sollten Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung regelmäßig lüften und von sämtlichen Zimmerpflanzen befreien. Entfernen Sie auch Luftbefeuchter von den Heizungen. Achten Sie penibel darauf, keine Küchenabfälle liegen zu lassen und lagern Sie Obst und Gemüse im Kühlschrank, den Sie regelmäßig reinigen. ermeiden Sie Feuchtigkeit, zum Beispiel durch mangelhafte Drainage, durch Wasserschäden oder Kondenswasserbildung, die Sie unter anderem an Stockflecken an Wänden oder Holzverkleidungen erkennen. Gartenarbeiten sind von Schimmelpilzallergikern unbedingt zu vermeiden, da abgeschnittene Pflanzenteile und Kompost allergenhaltige Sporen enthalten können. Das Mähen des Rasens wirbelt diese Sporen in großer Anzahl auf und ist somit ebenfalls dringend zu unterlassen. Reagieren Sie besonders sensibel auf Schimmelpilze in den Nahrungsmitteln, so sollten Sie unbedingt einen Ernährungsberater hinzuziehen. Die Aufstellung eines entsprechenden Diätplanes ist recht schwierig, da die Allergene in fast allen Obst-, Gemüse- und Getreidesorten enthalten sind. Insofern sollten Sie nicht auf diese fachmännische Unterstützung verzichten.
1.8 Sonnenallergie
Schätzungsweise zehn bis zwanzig Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter der „Mallorca-Akne“, der polymorphen Lichtdermatose (PLD) oder unter photoallergischen Reaktionen, welche durch das UV-Licht der Sonne ausgelöst werden. Die unter dem Begriff der Sonnenallergie zusammengefassten Immunreaktionen zeigen sich durch Beschwerden wie:
✔ Hautrötungen
✔ Pusteln und Bläschenbildung
✔ akneartige Knötchen auf den betroffenen Hautstellen
✔ unerträglichen Juckreiz
Die Kombination aus Sonne mit bestimmten Lipiden oder Emulgatoren führt zu einer unangenehmen Entzündung der Haarfolikel. Der Mallorca-Akne können Sie folglich leicht vorbeugen, indem Sie ausschließlich emulgator- und fettfreie Sonnenschutzmittel, Lotions und Kosmetika verwenden.
Die polymorphe Lichtdermatose (PLD) hingegen beschränkt sich auf Hautpartien, die noch nicht an die Sonneneinstrahlung gewöhnt sind. Insofern ist es ratsam, zunächst schattige Plätze aufzusuchen und sich nicht gleich in die pralle Sonne zu legen. Gewöhnen Sie Ihre Haut nach und nach an die Sonnenstrahlen und greifen Sie vorzugsweise zu Sonnenschutzprodukten, die einen hohen Faktor gegen die UVA-Strahlen bieten.
Antibiotika, Antidepressiva und verschiedene Kosmetikprodukte können unter Sonneneinwirkung photoallergische Reaktionen auslösen, deren Symptome erst wenige Tage später auftreten. In diesem Fall sollten Sie durch Ihren Arzt abklären lassen, auf welches Allergen Ihre Haut so empfindlich reagiert. Vermeiden Sie dies fortan so weit als möglich, sehen Sie von längeren Sonnenbädern ab und verwenden Sie ausschließlich Sonnenmittel mit einem hohen Sonnenschutzfaktor.
1.9 Tierhaarallergie
Die „Tierhaar“-Allergie ist eine irreführende Bezeichnung, da sich die Allergene nicht in den Haaren selbst befinden, sondern durch diese lediglich transportiert werden. Tatsächlich reagieren Allergiker auf bestimmte Proteine im Schweiß, Talg, Urin oder Speichel der jeweiligen Tierart und sobald diese Substanzen durch Haare und Staub in der Atemluft auf die menschlichen Schleimhäute der Nasen, Augen und Bronchien gelangen, lösen sie allergische Reaktionen aus:
✔ allergischer Schnupfen
✔ Niesanfälle
✔ Augenjucken und -tränen
✔ Bindehautentzündung
✔ Hautekzeme
✔ Nesselausschlag
✔ chronische Erkrankungen, zum Beispiel Asthma bronchiale
Katzenallergene befinden sich hauptsächlich in den Speichel-, Talg- und Analdrüsen wie auch in der Tränenflüssigkeit und Haut des Tieres. Staub und Tierhaare schweben durch die Luft und setzen sich in Kleidungsstücken fest, was dazu führt, dass sie noch Monate nach Auszug der Katze zu finden sind. Zudem verbreiten Katzenbesitzer die Allergene auch in Räumlichkeiten, in denen sich noch nie zuvor eine Katze aufgehalten hat.
Hundeallergene finden sich ebenfalls im Speichel, im Urin und in der Haut des Tieres, variieren jedoch von Rasse zu Rasse. Zu bedenken ist, dass Kurzhaar-Rassen ein höheres Allergierisiko bergen als langhaarige Rassen.
Sofern Sie unter einer Tierhaarallergie leiden, sollten Sie von der Anschaffung eines neuen Haustieres absehen. Statistiken zufolge entsteht allerdings bei jedem dritten Tierbesitzer eine solche Sensibilität und verständlicherweise fällt es den Betroffenen sehr schwer, sich von ihrem Liebling zu trennen. Bevor es tatsächlich so weit kommen muss, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen:
Waschen Sie sich stets die Hände, nachdem Sie mit dem Tier in Berührung getreten sind. Verbannen Sie Ihr Haustier aus dem Schlafzimmer, damit der Organismus nachts Zeit hat, sich zu regenerieren. Wechseln Sie die Bettwäsche dennoch regelmäßig, da die Allergene auch über Luft und Kleidung in Ihr Schlafzimmer gelangen. Vermeiden Sie übermäßig viel Staub in der Wohnung, saugen Sie häufig und reinigen Sie Wände und Böden mit feuchtem Lappen. Auch das Fell des Tieres können Sie mit einem feuchten Lappen und durch regelmäßiges Bürsten von Staub und losen Haaren befreien. Und so schwer es auch fallen mag, teilen Sie keine Sitzmöbel mit ihrem Liebling. Lassen Sie sich sicherheitshalber von Ihrem Arzt eine Notfallapotheke zusammenstellen – besonders dann, wenn Sie beispielsweise wegen einer Erkrankung Ihres Lieblings über einen längeren Zeitraum in engem Kontakt mit dem Tier stehen werden. Diese Maßnahmen erfordern mitunter eine enorme Umstellung für Sie und Ihr Tier, sind jedoch sicherlich die bessere Alternative, bevor Sie Ihr Tier abgeben müssen.
1.10 Vogelallergie
Wenn Sie allergisch auf Vögel reagieren, so werden Ihre Beschwerden entweder durch den Vogelkot, durch die in den Federn vorhandenen Proteine, durch den Speichel des Tieres, durch Lipide zur Reinigung des Federkleids oder auch durch Milben im Gefieder der Tiere ausgelöst. Unmittelbar nach direktem Kontakt mit einem Vogel sowie nach Reinigung des Vogelkäfigs zeigen sich folgende Symptome:
✔ allergischer Schnupfen
✔ Niesanfälle
✔ Augenjucken und -tränen
✔ Atemnot
Sollten Ihre Beschwerden allerdings erst um einige Stunden verzögert auftreten, besteht die Gefahr einer „Vogelhalterlunge“ mit:
✔ Husten
✔ Fieber
✔ Schüttelfrost
✔ Übelkeit
✔ Atemnot
Häufig erkranken Personen, die bereits unter anderen chronischen Krankheiten leiden, an der Vogelallergie: Asthmatiker, Neurodermitiker und anderweitige Allergiker sind hier überdurchschnittlich betroffen. Bei dauerhaftem Kontakt mit dem Allergen ist eine deutliche Schwächung des Immunsystems zu erwarten, was wiederum das bereits vorhandene Krankheitsbild verstärken kann.
Allergien sind hauptsächlich bekannt gegen:
Enten – Gänse – Hühner – Truthahn
Finken – Tauben
Kanarienvögel – Wellensittiche – Papageien
Um lebensbedrohliche Symptome zu vermeiden, kommen Sie leider nicht umhin, das Allergen – sprich den Vogel – dauerhaft aus Ihrem Umfeld zu entfernen. Vermeiden Sie Ausflüge zu Vogelausstellungen oder Vogelgehegen, wie sie beispielsweise in zoologischen Anlagen zu finden sind, denn die dortige Atemluft ist durch und durch von Allergenen belastet. Tauschen Sie Federbettwäsche schnellstmöglich durch mit Synthetik gefüllte Kissen und Decken aus, um den Organismus nachts nicht übermäßig zu belasten. Bedenken Sie schließlich weiterhin, dass das Allergen auch im Fleisch der Tiere zu finden ist und der Verzehr von Geflügel folglich unangenehme Folgen für Vogelallergiker haben kann.
2. Wie Sie Ihre Allergien in den Griff bekommen
2.1 Vorbeugende Maßnahmen
Wie Sie den Symptomen einer Allergie vorbeugen können, hängt maßgeblich davon ab, unter welcher Allergie Sie leiden. Aus diesem Grund erhalten Sie detaillierte Informationen zu effektiven und speziell auf Ihre Allergie zugeschnittenen Erste-Hilfe-Maßnahmen unter Punkt 1: „Die Häufigsten Allergien und Ihre Auswirkungen“.
Im Folgenden finden Sie ergänzend eine kurze Übersicht über ✔sinnvolle und ✘sinnlose Methoden, mit denen Sie Ihre Allergie in den Griff bekommen:
AllergieLüftenAufenthalt
Im FreienHygieneAufmerk-
samkeitbedacht
einkaufenNotfall-Apotheke◗Hausstaubmilbe✘✔✔---◗Insektengift✘✘-✔-✔◗Kontakt✘✘-✔✔-◗Latex---✔✔-◗Nahrungsmittel---✔✔✔◗Pollen✘✘✔✔-✔◗Schimmelpilz✔✔✔---◗Sonne-✘-✔✔-◗Tierhaare✔✔✔--✔◗Vögel---✔✔-
2.2 Top 10 der bewährten Hausmittel gegen Allergien
Bei Verdacht auf eine Allergie sowie während der Diagnose und Therapie sollten Sie unbedingt Ihren Hausarzt aufsuchen. Erleichterung verschafft zudem aber auch das ein oder andere Hausmittel - im Folgenden finden Sie die zehn beliebtesten Tipps und Tricks aus der Natur:
Essen Sie regelmäßig Naturjoghurt, möglichst einmal am Tag. Die darin enthaltenen Bakterienkulturen stärken Ihren Körper im Kampf gegen Allergien. Trinken Sie häufig Brennnesseltee, empfehlenswert sind zwei Tassen pro Tag. Mit Zitronenzusatz schmeckt dieser Tee besser, als sein Ruf es vermuten lässt. Der Genuss roher Zwiebeln blockiert die Histamin-Ausschüttung und verhindert somit, dass die Abwehrzellen ihre Abwehrreaktionen unnötigerweise aufrechterhalten. Koriandersaft aus der Apotheke lindert Heuschnupfen und juckende Hautausschläge. Gegen die Beschwerden einer Pollenallergie hilft eine Tinktur aus einem Tropfen Eukalyptusöl in zehn Milliliter Speiseöl, mit der Sie die Innenseite Ihrer Nase mehrmals am Tag benetzen.
Ernähren Sie sich möglichst vitaminreich und greifen Sie vor allem zu Nahrungsmitteln, die reich an Vitamin C sind. Um unangenehmen Juckreiz zu bekämpfen, bedecken Sie die betroffenen Hautstellen mit Essig-Umschlägen oder vermengen Sie zerdrückte Bananen mit einem Esslöffel Joghurt sowie einem Teelöffel Schlagsahne zu einem Brei, den Sie für etwa eine Viertelstunde auf der Haut einwirken lassen.
Nach Wespenstichen entzieht eine halbierte Zwiebel der Wunde das Gift, kaltes (Essig-)Wasser oder Eiswürfel kühlen die Haut und lindern den Juckreiz. Ein Bad in Lavendelöl lindert die Schmerzen, die durch eine Allergie ausgelöst wurden. Sie sollten Ihr Bad allerdings nicht länger als zehn Minuten genießen. Eukalyptusöl enthält den Wirkstoff Cineol, welcher sich sowohl gegen Heuschnupfen als auch bei Atemwegserkrankungen bewährt hat. Vermischen Sie Eukalyptusöl mit gewöhnlichem Speiseöl, um Nasentropfen herzustellen, die Ihre Lungenfunktion um bis zu 20 Prozent steigern. Versuchen Sie jedoch bitte nicht, all diese Empfehlungen zugleich umzusetzen und widmen Sie Ihrer Allergie nicht zu viel Ihrer Aufmerksamkeit. Probieren Sie ein bisschen herum, finden Sie heraus, was sowohl zu Ihnen als auch zu Ihrer Allergie passt und was Ihnen gut tut. Lassen Sie nicht zu, dass die Allergie über Ihr Leben bestimmt.
2.3 Hyposensibilisierung
Die Hyposensibilisierung, auch bekannt als Allergieimpfung, soll eine übermäßige Immunreaktion auf ein Allergen so weit reduzieren, dass die allergischen Beschwerden nur noch bei starker Allergenbelastung, im besten Falle gar nicht mehr auftreten. Bewährt hat sich diese Form der Therapie bei Allergien gegen:
✔ Hausstaubmilben
✔ Insektengift
✔ Pollen: Gräser, Roggen, Birken, Hasel, Erlen und Beifuß
✔ saisonale allergische Rhinitis, sprich: Heuschnupfen
✔ Schimmelpilze
✔ Tierhaare
Der behandelnde Arzt setzt den Körper des Patienten immer höheren Reizdosen aus, um diesen an das Allergen zu gewöhnen. Ein derartiges Verfahren kann wahlweise subkutan (von lat. sub = ‚unter‘, cutis = ‚Haut‘) oder sublingual (von lat. sub = ‚unter‘, lingua = ‚Zunge‘) angewendet werden:
➥ Subkutane Immuntherapie (SCIT)
Die erste Phase der Therapie, die Steigerungsphase, währt über etwa vier bis sechs Monate. In dieser Zeit erhält der Patient einmal pro Woche eine Spritze mit dem Allergen, dessen Dosis von Woche zu Woche langsam und doch stetig ansteigt.
Danach schließt sich die Erhaltungsphase an, dies bedeutet, dass der Arzt dem Patienten die maximale Allergendosis einmal monatlich für weitere zweieinhalb Jahre injiziert. Übermäßig starke körperliche Anstrengungen unmittelbar nach der Injektion sowie zusätzlicher Kontakt mit dem Allergen sind unbedingt zu vermeiden.
➥ Sublinguale Immuntherapie (SLIT)
Bei der sublingualen Immuntherapie handelt es sich um ein Verfahren, welches noch in den Kinderschuhen steckt und somit recht wenig Erkenntnisse aus Langzeitstudien liefert. Der Vorteil dieser Therapieform liegt in der unkomplizierten Anwendung, indem der Patient das Allergen täglich in Form von Tropfen oder Tabletten unter der Zunge zu sich nimmt.
Unabhängig davon, für welche Therapieform der Hyposensibilisierung Sie sich letztendlich entscheiden, bergen beide Varianten das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen in sich: Juckreiz, Rötungen und Schwellungen können vornehmlich an der Einstichstelle auftreten, in schlimmeren Fällen kommt es zu Nesselsucht, Asthmaanfällen oder gar zum anaphylaktischen Schock. Insofern muss der Patient nach der Behandlung etwa eine halbe Stunde unter ärztlicher Beobachtung stehen und auch bei der sublingualen Immuntherapie (SLIT) ist bei Einnahme der ersten Dosis ein Arzt zugegen. Um diese Risiken von vorneherein zu minimieren, ist die Behandlung an folgende Voraussetzungen geknüpft:
Der Patient sollte mindestens fünf Jahre jung sein. Bei Allergien gegen Insektengift kann die Therapie allerdings schon früher angesetzt werden. Eine Hyposensibilisierung bei Kindern ist durchaus empfehlenswert, da das Immunsystem noch einfach zu beeinflussen ist und die Anwendungen neue Allergien und Asthma verhindern. Das Höchstalter für eine Hyposensibilisierung liegt bei etwa 50 Jahren. Zudem kommt eine solche Therapie nur für Menschen in Frage, die enorm unter einem Allergen leiden, welches schwer zu meiden ist, und die über eine ausreichend starke Motivation verfügen, um die langwierige Therapie bis zum Schluss über sich ergehen zu lassen. Weitere Voraussetzung für eine Hyposensibilisierung ist, dass das Allergen als Lösung für die Injektionen vorliegt und der Betroffene unter einer Allergie des Soforttyps – auch Typ-I-Allergie genannt – leidet, das heißt, sein Immunsystem reagiert unmittelbar nach Kontakt auf das Allergen.
Von der Hyposensibilisierung ist unbedingt abzusehen, wenn der Patient von schwerem Asthma oder Erkrankungen am Herz-Kreislauf-System, von Krebserkrankungen, Tuberkulose, Autoimmunerkrankungen oder von Niereninsuffizienz betroffen ist. Auch Schwangeren ist von dieser Behandlung dringend abzuraten.
Sie stellen somit fest, dass die Sinnhaftigkeit und Effektivität der Hyposensibilisierung letztendlich von Ihrer Allergie und weiteren persönlichen Faktoren abhängen. Pauschale Empfehlen helfen Ihnen nicht weiter, insofern raten wir Ihnen, in jedem Fall das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Hautarzt für eine ausführliche und individuelle Beratung zu suchen.
2.4 Experten-Interview
Frau Dr. med. Marion Krakor leitet ein HYPERLINK "http://www.hautarztpraxis-krakor.de/" dermatologisches Therapiezentrum in Leipzig. Sie und ihr Praxisteam stehen für Professionalität und Kompetenz rund um das Thema Haut. Ihre Leistungen umfassen sowohl die medizinische Kosmetik und ästhetische Medizin als auch Begutachtungen von Berufskrankheiten, Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen, Behandlungen von Haut- und Geschlechtskrankheiten sowie Operationen krankhafter Hautveränderungen.
Zudem ist Frau Dr. med. Krakor erfahrene Expertin für allergologische Untersuchungen besonders hinsichtlich Kontaktallergien, Aeroallergene und diesbezügliche Blutuntersuchungen. In ihrem Blog HYPERLINK "http://www.hautarztpraxis-krakor.de/blog" http://www.hautarztpraxis-krakor.de/blog berichtet die Hautärztin regelmäßig über neue Entwicklungen und Forschungsergebnisse in der allergologischen Medizin sowie über spezielle Produkte für Allergiker.
✐ In Ihrem Beruf haben Sie häufig mit Allergiepatienten zu tun. Wie diagnostizieren Sie eine Allergie, welche medizinischen Verfahren ziehen Sie dabei heran?
„Die Erkrankungshäufigkeit an Allergien nimmt beständig zu. In unserer dermatologischen Praxis sehen wir uns täglich damit konfrontiert.
Am Anfang steht eine ausführliche Anamnese, bei welcher oft detektivische Fähigkeiten notwendig sind, um dem Patienten die richtigen Fragen zu stellen. Gemeinsam grenzen wir die Menge der verdächtigen Substanzen dann soweit ein, dass wir gezielt bestimmte Allergene austesten können.
Dies geschieht beispielsweise bei sogenannten Aeroallergenen – sprich bei Allergenen, die eingeatmet werden (z. B. Pollen, Hausstaubmilben etc.) – oder bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten durch einen Pricktest. Hierbei wird das Allergen in flüssiger Form als Tropfen auf die Haut aufgebracht und mittels Lanzettenstich in die Tiefe befördert. Eine Reaktion ist nach etwa zwanzig Minuten zu sehen.
Kontaktallergene, wie sie in Kosmetika, Baustoffen oder Friseurchemikalien vorkommen, untersuchen wir im Epikutantest. Die Substanz wird mittels kleiner Pflaster für 24 Stunden auf die Haut geklebt. Durch den intensiven Hautkontakt ergeben sich bei Sensibilisierungen Rötungen.
Zudem besteht die Möglichkeit, diverse Allergene im Blut zu untersuchen.
Wenig hilfreich ist die häufige Aussage: „Irgendetwas vertrage ich nicht, können Sie bitte mal testen ...?“ - einen Universal-Test gibt es leider nicht.“
✐ Wenn die Diagnose dann schließlich feststeht, wie sieht allgemein der weitere Behandlungsablauf aus?
„Nachdem wir das Allergen identifizieren konnten, bekommt der Patient einen Allergiepass, in welchem steht, welche Substanzen wo in seinem Umfeld vorkommen.
Erstes Ziel ist die Meidung der Allergene. Ist dies jedoch nicht möglich, zum Beispiel bei Pollen, so besteht in manchen Fällen die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung. Hierbei verabreicht der behandelnde Hautarzt dem Patienten extrem verdünnte und chemisch veränderte Allergene oral oder per Injektion. Ziel dieser Behandlung ist es, die Sensibilisierung und Allergiereaktion des Patienten zu reduzieren und dadurch auch dessen Beschwerden zu lindern.
Natürlich verschreiben wir auch Medikamente, die sogenannten Antihistaminika, welche einen Beitrag zur Linderung der Symptome leisten.“
✐ Sie sprachen die Hyposensibilisierung bereits an – was halten Sie von der Wirksamkeit dieser Therapie? Empfehlenswert – ja oder nein?
„Früher wurde die Hyposensibilisierung als Desensibilisierung bezeichnet. Dies war so allerdings nicht ganz korrekt, da die Sensibilisierung nur reduziert und nicht gänzlich beendet werden kann.
Die derzeit auf dem Markt befindlichen Substanzen sind hocheffektiv und lassen Nebenreaktionen äußerst selten zu. Neben einer hohen Anwender- und Nutzerkomfortabilität erhalten somit immer mehr Patienten die Möglichkeit, sich von ihren lästigen Allergiesymptomen, wie beispielsweise Heuschnupfen oder Asthma, dauerhaft zu befreien.
Auch kleine Kinder können bereits von dieser Form der Allergie-Behandlung profitieren, wobei Ärzte sich im Falle besonders junger Patienten vornehmlich für die sublinguale Immuntherapie (SLIT), sprich für die Tropfen unter der Zunge entscheiden.“
✐ Ist eine Luftveränderung für Allergiker generell sinnvoll, nutzlos oder ist der Erholungsfaktor abhängig von der Art der Allergie?
„Eine Luftveränderung ist nur dann sinnvoll, wenn Sie bei einem Klimawechsel die örtlichen und jahreszeitlichen Verhältnisse berücksichtigen. So ist es zum Beispiel möglich, in der Pollenflugzeit der Hasel in eine wärmere Region zu verreisen, in der sich diese Pollen bereits nicht mehr in der Luft befinden. Oder Sie fahren ganz einfach in den Winterurlaub.
Im Hochgebirge und an der See ist die Pollenbelastung insgesamt nicht sehr hoch, sodass Allergiker hier wieder tief durchatmen können.
Hausstaubmilbenallergiker sollten im Hotel um entsprechende Matratzenüberzügen bitten oder ihre eigenen Bezüge von zu Hause mitnehmen. Ansonsten ist die verstopfte Nase oder Schlimmeres bereits vorprogrammiert und Ihr Urlaub wird ein Desaster.“
✐ Wir bedanken uns bei Frau Dr. med. Marion Krakor für ihre Zeit und das freundliche wie auch informative Interview.
3. Urlaub von der Allergie – Tipps für den erholsamen Urlaub
3.1. Auf was Sie bei der Wahl des Hotels achten sollten Der Urlaub ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. Jeder fiebert dieser Zeit förmlich entgegen, doch für Allergiker kann die schönste Zeit des Jahres schnell in einem Desaster enden. Allergiker sollten ihr Urlaubsziel vor der Anreise genauestens unter die Lupe nehmen. Je nach Schweregrad der Erkrankung und Typ der Allergie gilt es, unterschiedliche Kriterien zu beachten.
Liegt beispielsweise eine Tierhaarallergie vor, so ist es wichtig, dass an dem Tag Ihrer Anreise das Zimmer frei von Tierhaaren ist, denn ein Allergiker wird auch das letzte Tierhaar „finden“ und dementsprechend darauf reagieren.
Nahrungsmittelallergiker hingegen sollten darauf achten, dass die Speisen am Buffet ganz klar deklariert sind. Jede noch so kleine Spur eines Allergens im Essen kann für den Betroffenen verheerende Folgen haben. Einen erholsamen Urlaub finden Allergiker in allen Hotels und Pensionen mit dem ECARF-Qualitätssiegel:
Vergeben wird das Siegel von der ECARF (European Centre for Allergy Research Foundation), sprich der Europäischen Stiftung für Allergieforschung. Grundlage sind hierbei nach aktuellen Forschungsergebnissen entwickelte Kriterien – angefangen bei der Innenraumgestaltung über die spezielle Reinigung der Zimmer bis hin zur vielfältigen Bestückung des Buffets.
So wird zum Beispiel in ECARF-zertifizierten Hotels generell auf die Dekoration mit allergener Zimmerbepflanzung verzichtet. Lediglich Pflanzen wie Ficus oder Veilchen sorgen für Gemütlichkeit, da diese im schlimmsten Fall „nur“ eine Kontaktallergie auslösen. Wegen der erhöhten Gefahr der Schimmelbildung dürfen auch diese Pflanzen ausschließlich als Hydrokulturen im Zimmer verbleiben.
Zudem garantieren diese Hotels eine regelmäßige Wartung sowie Reinigung der Filter und Klimaanlagen. Geschieht eine solche Reinigung nicht in bestimmten Intervallen, so besteht die Gefahr der Freisetzung von Schimmelpilzen. Allergiker-Zimmer liegen in der Regel in gebührendem Abstand zu den „normalen“ Gästezimmern, so dass keine Beschwerden durch Rauch oder Tierhaare entstehen.
Hausstaubmilbenallergiker erhalten Zimmer mit speziell auf deren Bedürfnissen angepassten und besonders gereinigten Bodenbelägen. Tägliches Saugen gehört ebenso dazu wie das Wischen im zweitägigen Rhythmus. Die Staubsauger sind mit einem speziellen Hepa-13-Filter ausgestattet, der bis zu 99 % der Pollen, Pilzsporen und Milbenausscheidungen zurückhält. Schutzbezüge für die Bettwäsche zur Milbenreduktion sind ebenfalls vorhanden, allerdings in Orten über 1.500 m Höhe nicht mehr notwendig. In dieser Höhe können Milben nicht existieren. Was gibt es Schöneres, als bei einem leckeren Essen gemütlich zusammenzusitzen? Doch kann das Essen Freude bereiten, wenn die Gedanken ständig darum kreisen, ob das Essen nicht vielleicht doch einen allergischen Schock auslösen könnte? In Hotels mit dem ECARF-Qualitätssiegel sind deshalb zu jeder Zeit allergiefreie Lebensmittel verfügbar. Auf Wunsch erhalten Sie eine detaillierte Liste aller verwendeten Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe. Zur Auswahl stehen Ihnen neben der Kuhmilch natürlich auch lactosefreie Milch. Achten Sie sowohl in den Restaurants als auch an den Rezeptionen auf den Hinweis „allergikerfreundliches Hotel“ bzw. „allergy-friendly Hotel“. Auch auf dem Buffet sowie der Speisekarte finden Sie einen entsprechenden Hinweis und das ECARF-Siegel. 3.2. Welche lokalen Begebenheiten sind für welche Allergie empfehlenswert (Höhenlage, Bergluft, Meerluft, Salzluft etc.)?
Gerade Allergiker wünschen sich nicht nur Urlaub vom Alltag, sondern auch Urlaub von der Allergie. Doch welche Umgebung ist für welche Allergie am besten geeignet? Wann ist in der jeweiligen Urlaubsregion der Pollenflug wie intensiv? Im Folgenden haben wir für Sie einen kleinen Überblick zusammengestellt. Hausstauballergie:
Für Menschen mit einer Hausstauballergie ist das Gebirge der ideale Urlaubsort. Ab einer Höhe von 1.500 m sind die allergieauslösenden Milben kaum noch anzutreffen. Befindet sich der Urlaubsort oberhalb einer Höhe von 1.800 m, können die Milben nicht überleben. Pollenallergie:
Pollenallergiker finden im Hochgebirge ideale Urlaubsziele, da die Luft dort nahezu pollenfrei ist. Die Samen der Pflanzen, die in diesen Regionen wachsen, lösen überwiegend keine Allergien aus.. Einzig die Erle könnte im Mai zu Niesanfällen bei Allergikern führen, vor allem bei einer Allergie gegen Birkenpollen. Die Erle ist „verwandt“ mit der Birke und die Pollen sind sich daher sehr ähnlich. Obergurgl, Galtür, Alta Badia, Serfaus oder die Dolomiten sind beliebte Urlaubsziele für pollengeplagte Allergiker. Ideal sind auch so genannte Klimainseln, sprich durch hohe Bergketten geschützte Orte. Ab Ende Juni können Sie in den Alpen generell von einer pollenfreien Zeit ausgehen. Das Meer bietet ebenfalls eine gute Alternative, allergiefreien Urlaub zu genießen. In den Meeresregionen sind grundsätzlich weniger Pollen vorzufinden und der Wind verteilt sie recht schnell.
Insektengiftallergie:
Leiden Sie unter einer Insektengiftallergie und möchten Sie einen Urlaub ohne Angst und Panik verbringen? Dann empfiehlt es sich, den Urlaub außerhalb der Sommersaison zu planen, denn Sommerzeit heißt Insektenzeit. Möchten Sie dennoch Ihren Urlaub in der Sonne verbringen, so ist dies möglich, wenn Sie einige Tipps beherzigen. In unserer „Auflistung der Allergien“ finden Sie alle notwendigen Tipps und Tricks, damit die Insekten Ihnen nicht die schönste Zeit des Jahres vermiesen. Nahrungsmittelallergie:
Leiden Sie an einer solchen Allergie, so ist es wichtig, den Urlaub genau zu planen. Verlassen Sie sich nicht blind darauf, dass das ausgewählte Hotel spezielle Allergikerspeisen bereithält. Nehmen Sie im Vorfeld per E-Mail oder Telefon Kontakt zu dem jeweiligen Hotel auf und informieren Sie sich. Wichtig ist es auch, sich die Nahrungsmittel, auf welche Sie allergisch reagieren, in der Landessprache benennen zu können. Dies erleichtert die Kommunikation und schützt Sie vor möglichen bösen Unfällen.
Tierhaarallergie:
Eine bestehende Tierhaarallergie schränkt Sie kaum in der Wahl Ihres Urlaubsortes ein.
Im Vorfeld sollten Sie allerdings abklären, inwieweit der Vermieter Ihrer Ferienwohnung Haustiere hat. Informieren Sie sich in diesem Zusammenhang auch, ob andere Ferienwohnungen im direkten Umfeld sind, in denen Ihnen Tiere über den Weg laufen könnten. Findet Ihr Urlaub in einem Hotel statt, so sollten Sie sich für ein allergikerfreundliches Hotel entscheiden. Dort wird ihr Zimmer dann in ausreichender Entfernung zu möglichen Zimmern mit Haustieren liegen. Besteht eine Tierhaarallergie gegen Pferde oder ähnliche Großtiere, so sollten Sie sich in jedem Fall gegen einen Urlaub auf dem Bauernhof entscheiden.
Schimmelpilzallergie:
Schimmelpilzallergiker sollten in der Zeit von Juni bis November darauf achten, nicht zu intensiv mit abgestorbenen Pflanzenteilen oder Kompost in Kontakt zu kommen. Diese Pflanzenteile entstehen bei der Gartenarbeit. In dieser Zeit ist Urlaub auf dem Bauernhof also nicht zu empfehlen, da dort oft große Rasenflächen gemäht werden. Auch ist in diesem Fall ein allergikerfreundliches Hotel oder eine Ferienwohnung zu empfehlen, da entsprechende Vorkehrungen die Schimmelpilze gar nicht erst entstehen lassen.
4. Allergikerfreundliche Hotels „Menschen mit Allergien sollen sich im Urlaub gut erholen und die Zeit genießen können!“
Diesen Grundsatz verwirklichen die mittlerweile 156 zertifizierten ECARF-Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen. Im Laufe der Zeit zeichnete die ECARF-Stiftung sogar ganze Gemeinden mit diesem Zertifizierung aus. Borkum plant, Anfang 2013 die erste allergikerfreundliche Insel Europas zu werden.
In allergikerfreundlichen Hotels sind nicht nur Hotels und Pensionen auf Allergiker eingestellt, sondern auch Metzger, Bäcker und andere Anbieter.
ECARF-zertifizierte Hotels eignen sich für Allergiker jeder Art. Hausstaub-, Schimmelpilz-, Nahrungsmittelallergiker – in diesen Hotels kann einfach jeder einen unbeschwerten Urlaub verbringen. Allergikerfreundliche Gemeinden sind:
Baabe auf Rügen
Bad Hindelang im Allgäu (ADAC Tourismuspreis Bayern 2012)
Ferienland Schwarzwald mit den Gemeinden Triberg, Schonach, Schönwald, Furtwangen und St. Georgen
Außerhalb von Deutschland gibt es allergikerfreundliche Hotels und Unterkünfte in:
Österreich
Großbritannien
Liechtenstein
Dänemark
Zypern
Auf Rhodos erhielt das Mythos Beach Resort Hotel erst kürzlich das ECARF-Qualitätssiegel. Dieses Fünf-Sterne-Hotel ist Teil der Aqua Sol Hotelgruppe und hat ebenfalls erkannt, wie wichtig es ist, die Lebensqualität von Allergikern im Urlaub zu verbessern. Das Buffet enthält neben den üblichen Speisen eine große Auswahl an laktosefreien Produkten, Sojaprodukten und glutenfreien Speisen. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl weiterer ECARF-Hotels:
Deutschland
Berghotel Mattlihüs**** in Oberjoch/Bayern Dieses Hotel besteht zu 100% aus Holz ohne Verwendung von Leim oder Nägeln. Der große Wellnessbereich mit Panoramablick lädt zum Entspannen und Relaxen ein.
Familotel Family Club Harz**** in Quedlinburg / Sachsen-Anhalt Teppichfreie Zimmer für Allergiker sowie speziell für Milbenallergiker eingerichtete Räume laden zu einem traumhaften Urlaub im wunderschönen Harz ein. Hollywood Media Hotel in Berlin / Brandenburg Ein Städtetrip in die Hauptstadt lässt sich hier bequem mit einem allergiefreien Urlaub kombinieren. Hier wartet eine speziell reservierte Hoteletage auf den Allergiker. Restaurants und Lobby sind mit besonderen Klimaanlagen ausgerüstet, um jegliches Allergierisiko zu minimieren.
Familotel Villa Sano*** in Baabe auf Rügen / Mecklenburg Nicht nur das Hotel ist ganz auf die Bedürfnisse von Allergikern ausgerichtet, sondern die gesamte Gemeinde Baaben. Bäcker, Metzger, Gemischtwarenhändler – alle sind auf die Bedürfnisse der Allergiker eingestellt. Ahorn Berghotel Friedrichroda**+ in Friedrichroda / Thüringen Die Landschaft des Thüringer Waldes bietet eine herrliche Kulisse für Aktivurlauber.
Allergieauslösende Nahrungsmittel sind besonders gekennzeichnet. Gerne bereitet die Küche auch Mahlzeiten nach speziellen Wünschen zus.
Dänemark
Ruth´s Hotel***** in Skagen / Dänemark
Das Hotel liegt an der Nordspitze Dänemarks, wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen. Ausgewählte Produkte und individuelle Menüs verwöhnen Sie nach einem anstrengenden Strandtag.
Liechtenstein
Familienhotel Garfion**** in Malbun / Liechtenstein
Das Besondere dieses Hotels besteht in dem „Ausschlafservice“: Neben Entspannung für Groß und Klein können Eltern hier in Ruhe ausschlafen, während die Kleinen schon früh morgen eine hervorragende Betreuung genießen.
Österreich
Hotel Alpenhof****+ in Tirol / Österreich
Allergikerfreundliche Ausstattung gepaart mit angenehmer Höhenlage und beeindruckender Natur bilden die ideale Ausgangssituation für einen entspannten Urlaub. Hilton Vienna Hotel****+ in Wien / Österreich
Der gewohnte Hilton-Standard gekoppelt mit Allergiker-Menüs und speziellen Allergiker-Zimmern lässt für Wien-Fans keine Wünsche offen.
Schweiz
Panorama Hotel Valbella*** in Lenzerheide / Schweiz
Während die Erwachsenen sich bei ausgiebigen Spaziergängen entspannen, können die Kleinen im Spielzimmer oder im benachbarten Kindergarten nach Herzenslust spielen und toben.
3.3. Experten-Interview Das Klimahotel ECOINN Hotel in Esslingen, Baden-Württemberg, erhielt am 19. Februar 2013 die ECARF-Zertifizierung seitens der ECARF (European Centre for Allergy Research Foundation), sprich der Europäischen Stiftung für Allergieforschung. Diese Auszeichnung hebt die Allergiefreundlichkeit des Hauses hervor, welches ein Umfeld geschaffen hat, in dem auch Allergiker einen erholsamen und vor allem beschwerdefreien Urlaub verbringen können.
Thomas Puchan, Geschäftsführer des ECOINN Hotels in Esslingen erklärt, warum es wichtig ist, sich auf Allergiker einzustellen:
1) Herr Puchan, auf welche Dinge richten Sie ein besonderes Augenmerk in Ihrem Hotel? Unser besonderes Augenmerk richtet sich auf die vier Grundsätze des Ecoinn Hotels: Ökologie, Ökonomie, Nachhaltigkeit und soziale Aspekte. Die Nutzung erneuerbarer Energien soll aktiv die Umwelt und das Klima entlasten. Die Menge an Strom, die in unserem Hause verbraucht wird, soll mindestens regenerativ erzeugt werden, was durch unsere Wasserkraftanlage auch hervorragend gelingt. Der Grundsatz der Ökologie wird durch den Bezug von 100% Ökostrom abgedeckt. Zusätzlich wird das ökologische Prinzip durch unsere CO2-frei betriebene Heizung unterstrichen. Unser Frühstücksbuffet besteht aus Produkten reinster Bio-Qualität. Unser Brot und unsere Brötchen beziehen wir zudem aus einer Bioland Bäckerei. Die restlichen Bestandteile unserer Buffets werden aus regionalen Produktionen bestückt. So können wir unsere Gäste, speziell die Nahrungsmittelallergiker unter ihnen, stets genauestens über die Zusammensetzung der von uns angebotenen Speisen informieren. Um die Umwelt zu entlasten, verzichten wir in unserem Hause weitestgehend auf Einweg- und Portionspackungen und reduzieren den Wasser- und Energieverbrauch auf ein notwendiges Minimum. Zudem betrachten wir uns als ein Sozialunternehmen, welches sich gegenüber unseren Mitarbeitern mit Handicap in der Pflicht sieht, ihnen einen dauerhaft stabilen Arbeitsplatz zu sichern. Mit Erhalt des ECARF-Qualitätssiegels unterstreichen wir, dass wir unsere Gäste und deren Wohlbefinden überaus ernst nehmen. All unsere Bemühungen sind letztendlich darauf ausgerichtet, den Hotelgästen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Hause zu gewährleisten.
2) Warum haben Sie sich dazu entschieden, Ihr Hotel ECARF-zertifizieren zu lassen? Wir zuvor erwähnt, sehen wir uns als Sozialunternehmen, das sensibel auf die Probleme der Mitarbeiter mit und ohne Handicap sowie auf deren jeweilige Bedürfnisse eingeht. Von diesem Punkt an war es dann nur noch ein kleiner Schritt, unseren umsichtigen Umgang auch nach außen hin auf Allergiker auszuweiten.
3) Wie sieht der Alltag in einem allergiefreundlichen Hotel aus? Unser Hotel verfügt über spezielle Allergikerzimmer. Diese Zimmer befinden sich auf separaten Etagen und sind mit Allergikerbettwäsche sowie Linoleumboden ausgestattet. Nicht blühende Grünpflanzen in Hydrokulturen sorgen für Freundlichkeit und Gemütlichkeit in den Zimmern. Zu den Mahlzeiten stehen auf Wunsch lactosefreie Nahrungsmittel sowie gluten- oder nussfreie Speisen zur Auswahl.
Im ersten Stock unseres Hotels gibt es Nichtallergikerzimmer, die mit Teppichböden ausgestattet sind und in die unsere Gäste auch gerne ihren Hund mitbringen dürfen.
5. Quellen
5.1 Textquellen
HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Allergische_Rhinitis" http://de.wikipedia.org/wiki/Allergische_Rhinitis
HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Allergisches_Kontaktekzem" http://de.wikipedia.org/wiki/Allergisches_Kontaktekzem
HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Hausstaubmilben" http://de.wikipedia.org/wiki/Hausstaubmilben HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Hyposensibilisierung" http://de.wikipedia.org/wiki/Hyposensibilisierung
HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Insektengiftallergie" http://de.wikipedia.org/wiki/Insektengiftallergie
HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Latexallergie" http://de.wikipedia.org/wiki/Latexallergie
HYPERLINK "http://jucknix.de/vogel-allergie/" http://jucknix.de/vogel-allergie
http://reisen.t-online.de/hotelbewertungen-die-besten-hotels-fuer-allergiker
http://www.allergie.medhost.de/schimmelpilze.html
HYPERLINK "http://www.allergie.medhost.de/tierhaare.html" http://www.allergie.medhost.de/tierhaare.html
http://www.alpen-guide.de/artikel/allergie-special
HYPERLINK "http://www.apotheken-umschau.de/Nahrungsmittelallergie" http://www.apotheken-umschau.de/Nahrungsmittelallergie
HYPERLINK "http://www.blog.de/tb/a/r/allergien/hausmittel-gegen-heuschnupfen-immer-beliebter/4676440/" http://www.blog.de/tb/a/r/allergien/hausmittel-gegen-heuschnupfen-immer-beliebter/4676440/
HYPERLINK "http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/allergie" http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/allergie
HYPERLINK "http://www.gesunde-hausmittel.de/allergien" http://www.gesunde-hausmittel.de/allergien
HYPERLINK "http://www.medikamente-allergie.de/allergie_formen.html" http://www.medikamente-allergie.de/allergie_formen.html
HYPERLINK "http://www.schimmel-schimmelpilze.de/schimmelpilzallergie.html" http://www.schimmel-schimmelpilze.de/schimmelpilzallergie.html
HYPERLINK "http://www.ratgeber.de/gesundheit/allergie/hyposensibilisierung.html" http://www.ratgeber.de/gesundheit/allergie/hyposensibilisierung.html
5.2 Bildquellen
HYPERLINK "http://www.fotolia.de" http://www.fotolia.de
6. Empfehlungen
6.1 Buchtipps
6.1.1 Bücher allgemein zum Thema „Allergien“
Allergiediagnose – Allergietherapie
von Axel Trautmann
Thieme
ISBN: 978-3131421814
Allergien im Griff
mit Extrakapitel: Allergien bei Kindern
von Indes Landschek
Stiftung Warentest
ISBN: 978-3868511116
ALLERGIEN vorbeugen
von Dr. Imke Reese und Christiane Schäfer
Systemed Verlag GmbH
ISBN: 978-3927372504
6.1.2 Bücher zum Thema „Nahrungsmittelallergie“
Das große Lexikon der Nahrungsmittel & Unverträglichkeiten
von Anuba Schneider
Books on Demand
978-3848225286
HYPERLINK "http://www.amazon.de/Rezepte-Milch-Weizen-Kinder-Gesund/dp/3833823135/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1362949264&sr=1-2" Rezepte ohne Milch, Ei, Weizen und Soja für Kinder
von Christiane Schäfer und Birgit Schäfer
GRÄFE und UNZER Verlag GmbH
ISBN: 978-3833823138
6.1.3 Bücher zum Thema „Asthma“
Asthma – mehr wissen, besser verstehen
von Tibor Schmoller und Andreas Meyer
Trias
ISBN: 978-3830433774
Endlich durchatmen: Wirksame Atem- und Sporttherapie bei Asthma, chronischer Bronchitis und Lungenemphysem
von Prof. Dr. med. Rainer Dierkesmann und Sonja Bissinger
Trias
ISBN: 978-3830431251
So helfen Sie Ihrem Kind bei Asthma
von Jörg Nase, Reinhart Freund und Willy Fröhlich
Oberstebrink/Eltern-Bibliothek
ISBN: 978-3934333369
6.1.4 Bücher zum Thema „Neurodermitis“
Neurodermitis: Beratungspraxis
von Ines Winterhagen
Deutscher Apotheker Verlag
ISBN: 978-3769251104
Kinderbuch: Jutta juckt's von Kopf bis Fuß
Hilfe für von Neurodermitis betroffene Kinder und ihre Eltern
von Sigrun Eder, Anna Radinger und Hedda Christians
Edition Riedenburg E.U.
ISBN: 978-3902647290
6.2 Experten-Links
HYPERLINK "http://www.ecarf.org" http://www.ecarf.org
HYPERLINK "http://www.ecoinn.de" http://www.ecoinn.de
HYPERLINK "http://www.hautarztpraxis-krakor.de/" http://www.hautarztpraxis-krakor.de
HYPERLINK "http://www.hautarztpraxis-krakor.de/blog" http://www.hautarztpraxis-krakor.de/blog
Frau Dr. med. Marion Krakor, Praxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Leipzig
Frau Dr. med. Marion Krakor, Leitung des dermatologischen Therapie-zentrums in Leipzig
.