Stresshormone
Stresshormone vermitteln die Adaption des Körpers an stressreiche Ereignisse.
Dabei lassen sich zwei verschiedene Wege der Hormonausschüttung unterscheiden.
Die Hormone des Nebennierenmarks, die Katecholamine Adrenalin und
Noradrenalin, vermitteln kurzfristig die Aktivität des Sympathikus. Durch Reaktionen
wie die Steigerung der Herzrate, Atemfrequenz und Durchblutung, wird der Körper
darauf vorbereitet, entweder zu flüchten oder zu Kämpfen (Fight-Or-Flight-Reaktion),
während Funktionen die dafür nicht unmittelbar nötig sind wie die Verdauung,
gehemmt werden. Eine etwas langsamere, über die HPA-Achse (Hypothalamus-
Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) vermittelte Stressreaktion, hat die
Ausschüttung von Glucocorticoiden in der Nebennierenrinde zur Folge.
Glucocorticoide, wie Cortisol, steigern unter Anderem den Glucosestoffwechsel in der
Leber (Lüllmann, Hein, & Mohr, 2010) und sichern somit die Bereitstellung von
Energie in Situationen mit erhöhtem Bedarf, während Immunsystem und
Entzündungsreaktionen langfristig unterdrückt werden. Für beide Wege der
Stresshormonausschüttung spielt der Hypothalamus eine zentrale Rolle als
Vermittler zwischen der Wahrnehmung der Stressoren und endokrinen und
neuronalen Prozessen als Reaktionen darauf (Nelson, 2005; Schandry, 2006).