Transnationale Unternehmen in der Rohstoffindustrie - Ökonomie des Friedens vs. Ökonomie des Krieges
Transnationale Unternehmen der Rohstoffindustrie, die gerade in Konfliktregionen tätig sind, setzen sich unterschiedlichen Risiken aus. Zu den Hauptproblemen hierbei zählen ökonomische Krisen, wie z.B. Wechselkursschwankungen, Zerstörung von Eigentum oder die Unterbrechung von Produktionsaktivitäten, durch Sabotageakte.[1] Wenn sich ein Unternehmen allerdings dazu entschieden hat, in einer Konfliktregion zu operieren, bzw. zu bleiben, stehen ihm verschiedene Verhaltensoptionen zur Verfügung.[2] Diese Verhaltensoptionen lassen sich in zwei Übergruppen gliedern, der Ökonomie des Krieges, durch welche die Wirtschaftstätigkeit Gewaltkonflikte intensiviert und die Ökonomie des Friedens, welche zur Deeskalation von Gewaltkonflikten beiträgt.[3] Hierbei reicht die Spannbreite von, den Konflikt weitestgehend zu ignorieren und sich selbst lediglich vor den negativen Auswirkungen zu schützen, bis hin zur Ausführung von positiven Beiträgen zur Prävention des Konfliktes. Die Entscheidung über das Verhalten der Trans National Companies (TNCs) haben weitreichende Konsequenzen, denn ihnen wird mitunter ein erheblicher Machteinfluss unterstellt, mit dem sie die globalen Verhältnisse von mehr oder weniger mächtigen Staaten beeinflussen, oder sogar steuern können. Jean Ziegler vertritt die These, dass TNCs indirekt über Regierungen und internationale Organisationen, wie die Weltbank und den IMF, oder direkt als Konzerne große globale Geltungsmacht ausüben können.[4] Doch auch die größten TNCs der Welt wie General Electrics, BP oder Microsoft werden nicht die Macht von ‚geostrategischen Akteuren’[5] erlangen. Dementsprechend wird in diesem Beitrag, die Rolle der international tätigen Unternehmen vor dem Hintergrund betrachtet, dass sie tatsächlich Einfluss auf Konflikte haben, aber das dieser Einfluss jenem der Nationalstaaten in der internationalen Politik untergeordnet bleibt.
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