unter druck

Erstellt von lilyswords vor 5 Jahren

Du stehst unter Druck. Hier Leistung bringen, dort Idealen entsprechen, Regeln einhalten, permanent darauf bedacht keinen Fehler zu machen.  

Doch der am meisten schmerzende Druck kommt von dir selbst. Du willst – du MUSST – deine Träume wahr werden lassen. Hast das eine Ziel vor Augen. Egal was kommt. Du musst es erreichen.  

Träume wahr werden lassen erfordert Unmengen an Mut. Du setzt dich selbst unter Druck, Tag und Nach, Stunde für Stunde, Sekunde um Sekunde mutig zu sein.  

Es strengt dich an. Oh wie es dich anstrengt. Oh wie bequem und sorglos doch das Leben wäre, hätte man nicht diesen Anspruch an sich selbst. Stetig. 

Stets den Schweinehund unterdrücken. Stets die sanfte wohlklingende Stimme  ignorieren, die dich dazu überreden will, es dir bequem zu machen. Den vorgewärmten Raum nicht zu verlassen. 

Der Druck steigt. Du wirst erwachsen. Beginnst ein eigenes Leben ohne Schutz deiner Familie, Deines Zuhauses. Du musst nun auf dich selbst aufpassen. Dich selbst vor den Gefahren dort draußen schützen. Du hast viele Gefahren nie kennen gelernt und bist ihnen ausgeliefert. Du strengst dich an. Versuchst, vorausschauend zu planen.  

Manchmal funktioniert es. Manchmal nicht. Mit jeder Ablehnung, jeder Enttäuschung, jeder Niederlage wirst du zaghafter. Jetzt bloß nicht aufgeben.  

Du versuchst dich selbst zu motivieren. Du kämpfst. Du willst dein Leben genau so leben wie  es in deiner Vision vorkommt, denn Fakt ist - und das weiß keiner besser als du – man lebt nur einmal.  

Der Druck wird größer. Du hast das Gefühl, die Tage streichen an dir vorbei. Sind schon wieder zwei Wochen um? Ist ein Jahr schon wieder vergangen? Wo ist die Zeit hin? Du hast noch zu wenig gesehen, zu selten unter Sternenhimmel geschlafen, zu wenig ausgelassen getanzt, zu wenig in guter Gesellschaft gesessen, bist zu wenig in ferne Länder gereist. Es gibt zu wenig Geschichten, die du später erzählen kannst. Du hast zu wenig geliebt, zu wenig riskiert, zu wenig gelacht und geweint. 

Du starrst auf dein Smartphone. Millionen von Reizen fluten auf dich ein, du weißt nicht wo dir der Kopf steht. Und die Uhr tickt leise.  

Langsam hebst du deinen Kopf, atmest ein, atmest aus, schließt deine Augen, kommst zur Ruhe. Du fällst – aber langsam. Eine Minute lang. Öffne deine Augen.  

Der Druck nimmt ab. Dein Leben ist jetzt in diesem Augenblick .Erkenne, wie schön es ist. 

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